Skorzeny sei offenbar der einzige Nazi gewesen, den der Mossad später rekrutiert habe, sagte der Leiter des Jerusalemer Simon-Wiesenthal-Zentrums, Efraim Zuroff, am Dienstag. Einen Deal mit Skorzeny hält Zuroff aus israelischer Perspektive für sinnvoll: "Die Operation war absolut legitim, um Schaden abzuwenden." Skorzeny soll als Gegenleistung für seine Mithilfe vom Mossad gefordert haben, von der Fahndungsliste des "Nazi-Jägers" Simon Wiesenthal gestrichen zu werden.
Das habe Wiesenthal verweigert, sagte Zuroff. Skorzeny sei als Agent für den Mossad infrage gekommen, weil er nicht aktiv am Holocaust beteiligt gewesen sei. Über die Anwerbung von Skorzeny durch den Mossad wurde zwar bereits 1989 berichtet, aber nicht über die gezielte Tötung.
Der studierte Ingenieur hatte unter anderem 1943 die Befreiung des gestürzten italienischen Diktators Benito Mussolini organisiert. Bei einem Kriegsverbrecherprozess 1947 wurde er freigesprochen und setzte sich später in das franquistische Spanien ab. Er starb 1975 in Madrid als freier Mann im Alter von 67 Jahren an Krebs.
(Quelle: salzburg24)