Bereits am Vormittag machten informell bestätigte Entscheidungen die Runde, wonach die bisherige Bildungs- und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger die Nachfolge von Sonja Wehsely antreten und somit die Gesundheits- und Sozialagenden übernehmen wird. Frauenbergers aktuelles Ressort soll dafür Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky übernehmen. Sämtliche Betroffene wollten sich beim Eintrudeln am Tagungsort nicht dazu äußern bzw. zu ihrem jeweiligen Wechsel gratulieren lassen.
Häupl vor Sitzung nicht redewillig
Häupl selbst zeigte sich ebenfalls wenig auskunftsfreudig. "Ich bitte um Verständnis, dass ich diese Fragen vor der Sitzung nicht beantworte", so der Parteichef der Wiener Roten.
Ludwig wolle Resort behalten
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig betonte erneut, dass er schon davon ausgehe, sein Ressort zu behalten. Und er ließ sich einmal mehr nicht dezidiert entlocken, ob er eine weitere Kandidatur Häupls begrüßen würde: "Das kann er nur für sich selbst entscheiden, ich mache dem Bürgermeister hier keine Vorgaben." Häupl sei Profi genug um zu wissen, wann er die Schritte für sich selbst einzuleiten habe. Denn "Vorschläge sind auch Schläge".
Etwas gesprächsfreudiger zeigte sich Harald Troch, der in den vergangenen Monaten zu den schärfsten innerparteilichen Kritikern zählte, sich heute aber eher zahm gab. "Es gibt zwei Stadtressortneuerungen, somit besteht die Chance für einen Neubeginn", so der Vorsitzender der SPÖ Simmering. Er glaube nicht, dass die Nachfolge von Bürgermeister Häupl heute Thema sein werde. Er sprach sich dennoch für weitere Umbildungen aus: "Es wäre erfreulich, wenn es weitere Umbildungen in den nächsten Monaten gibt", sagte Troch. "Baustellen" gebe es bei den Bereichen Integration, Finanzen, Spitäler und Kindergärten - also jenen vier Bereichen, die auch offiziell die Schwerpunktthemen der Tagung sind.
Schieder: "Bin nicht Bob der Baumeister"
Originell präsentierte sich Bundespartei-Klubchef Andreas Schieder. Gefragt nach den Baustellen in Wien meinte er: "Ich bin nicht Bob der Baumeister, sondern Andi der Klubobmann."
Dass neben den beiden bereits durchgesickerten Rochaden noch andere Wechsel anstehen, wurde im Vorfeld der Sitzung nicht ausgeschlossen. Konkreteres soll es im Lauf des Nachmittags geben, nach den Personalbeschlüssen - sie stehen ganz oben auf der Tagesordnung. Die Sitzung im C3 Convention Center dauert insgesamt zwei Tage. Am morgigen Samstag soll es dann hauptsächlich um inhaltliche Themen - eben Wohnen, Arbeitsmarkt, Gesundheit und Integration - gehen.
Himmer wird Präsident des Stadtschulrates
Ein Lehrergewerkschafter und Vertreter des Flächenbezirks Simmering wird - höchstwahrscheinlich - künftig an der Spitze des Wiener Stadtschulrats stehen: Heinrich Himmer, GÖD-Vorstandsmitglied und FSG-Vorsitzender der BMHS-Gewerkschaft, wird nach nur etwas mehr als einem Jahr das Amt vom angehenden Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky übernehmen.
Mit Häupl ist Himmer in der Vergangenheit bereits aneinandergeraten. Nach dessen Sager über die Lehrerarbeitszeit ("Wenn ich 22 Stunden in der Woche arbeite, bin ich Dienstagmittag fertig") hatte Himmer ihm vorgeworfen, immer wieder "mediale Rülpser" loszulassen, viele Lehrer würden deshalb den Parteiaustritt überlegen.
(APA)
(Quelle: salzburg24)