Das reale BIP dürfte sich damit ähnlich wie im Durchschnitt der Eurozone entwickeln. Für die Periode 2010 bis 2014 wird der durchschnittliche Anstieg des österreichischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) mit 1,3 Prozent pro Jahr angegeben.
"Das geringe Tempo der Erholung in Österreich geht in erster Linie auf eine schwache Exportdynamik zurück, bedingt durch das niedrige Wachstum bei den Haupthandelspartnern", so das Wifo. Dadurch bleibe die Investitionsbereitschaft der Unternehmen trotz niedriger Zinssätze gedämpft und die Entwicklung der Einkommen und des privaten Konsums verhalten.
Die leichte Expansion der Wirtschaftsleistung ermögliche zwar eine Ausweitung der Beschäftigung um 0,8 Prozent im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019, bringe aber keine Entspannung am Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen werde bis 2018 auf 372.000 steigen, ein Plus von 53.000 gegenüber 2014 und von 159.000 gegenüber dem Vorkrisenjahr 2008. Die Arbeitslosenquote dürfte auf 9,4 Prozent (AMS-Definition) bzw. 5,4 Prozent (Eurostat-Definition) steigen. Bis 2019 könnte die Arbeitslosenquote dann konjunkturbedingt auf 9,2 Prozent zurückgehen. Für heuer prognostiziert das Wifo eine Arbeitslosenquote von 8,9 Prozent.
"Ein ausgeglichener Staatshaushalt - sowohl nach der Definition von Maastricht als auch strukturell - kann durch das in der Prognose unterstellte Konjunkturszenario und die unterstellten wirtschaftspolitischen Maßnahmen (selbst ohne Steuerreform) nicht erreicht werden", so das Wifo. Es rechnet heuer angesichts der Verschlechterung der Konjunktur mit einem Budgetdefizit von 3,0 Prozent - nach Maastricht-Kriterien berechnet. Darin seien Einmaleffekte von Netto 4 Mrd. Euro enthalten. Ab 2015 sollte das Defizit schrittweise sinken, bis auf 0,5 Prozent im Jahr 2019.
Das Wifo hat weder die angekündigte Steuerreform noch Einnahmen aus einer angestrebten Finanztransaktionssteuer eingerechnet.
(Quelle: salzburg24)