Dürre in Italien

Wirbel um Wasser aus Gardasee für Fluss Po

A view shows the dessicated bed of the river Po in Boretto, northeast of Parma, on June 15, 2022. - According to the river observatory, the drought affecting Italy's longest river Po is the worst in the last 70 years. (Photo by Piero CRUCIATTI / AFP)
Veröffentlicht: 21. Juni 2022 16:27 Uhr
Angesichts der Trockenheit ist in Italien Streit um eine Idee entbrannt: Wasser aus dem Gardasee soll in den Fluss Po abgeleitet werden. Der Vorschlag kam in den vergangenen Tagen auf, weil der längste Fluss Italiens derzeit extrem wenig Wasser führt.

An einigen Stellen maßen die Behörden historische Tiefstände, wie aus dem jüngsten Lagebericht vom Montag hervorging.

Gardasee-Gemeinden gegen Vorschlag

Die Idee war, Wasser aus dem noch zu rund 60 Prozent gefüllten Gardasee zu entnehmen. Dagegen wehrt sich aber die Vereinigung der Gemeinden am Gardasee. "Wenn wir mehr Wasser freigeben als für die Landwirtschaft freigegeben werden darf und wir damit der Bitte für den Fluss Po nachkommen, würden wir einen doppelten Schaden anrichten", sagte Generalsekretär Pierlucio Ceresa.

Doppelter Schaden befürchtet

Es sei nicht so, dass der Gardasee kein Wasser für den Fluss Po freigeben wolle, sagte Ceresa weiter. Aber es sei einfach zu wenig Wasser da. Durch den Plan bliebe nicht nur ein "kranker Fluss Po", sondern auch ein "kranker Gardasee" am Ende zurück. Ceresa sprach von der schlimmsten Krise seit 60 Jahren.

Extreme Trockenheit in Nord-Italien

Vor allem im Norden Italiens herrscht seit einigen Wochen extreme Dürre. Der Zivilschutz bereite sich auf einen landesweiten Einsatz vor, sollte die Regierung den Notstand wegen der Trockenheit erklären, sagte ein Sprecher der Behörde am Dienstag. Im Juli und August werde aufgrund der Trockenheit eine große Waldbrandgefahr herrschen.

Landwirte vor schlechter Ernte

Der Landwirteverband Coldiretti warnte am Dienstag vor schlechter Ernte und wegen des Stresses für Nutztiere vor bis zu zehn Prozent weniger Milch. Im nördlichen Piemont rationierten die Behörden in einigen Gemeinden schon das Trinkwasser, in anderen Gegenden droht das ebenfalls. Der Energieversorger Enel nahm wegen des niedrigen Pegelstands im Po ein Wasserkraftwerk nahe Piacenza laut Medienberichten aus dem Betrieb.

(Quelle: salzburg24)

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