Leuchtende Schwammerl

Wissenschafter bringen Zellen zum Leuchten

Veröffentlicht: 27. November 2018 08:01 Uhr
Tagsüber ist es ein unauffälliger, brauner Giftpilz im brasilianischen Regenwald, doch nächtens scheint "Neonothopanus nambi" mit geisterhaft grünem Licht. Ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung identifizierte sein Leuchtmittel "Luciferin" und wie es in den Fruchtkörpern gebildet wird.

Transferiert in Hefe-Zellen brachte es auch diese zum Leuchten, so die Forscher im Fachjournal "Pnas".

Bioleuchtkraft in Schwammerl

Der Stoff, der den südamerikanischen Schwammerln ihre "Bioleuchtkraft" (Biolumineszenz) bringt, ist der gleiche, mit dem hiesige Glühwürmchen auf Partnersuche gehen, berichteten die Forscher um Ilia Yampolsky von der Russischen Akademie der Wissenschaft in Moskau. Sie entdeckten, dass Luciferin bei den brasilianischen Pilzen in zwei Schritten aus Kaffeesäure gebildet wird. Als Werkzeuge fungieren dazu drei Enzyme.

Wissenslücke geschlossen

"Bisher verstand man den Prozess, durch den Luciferin erzeugt wird, nur in Bakterien", sagte Fyodor Kondrashov vom Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg. Durch diese Wissenslücke konnte bisher niemand höhere Organismen wie Pflanzen und Tiere biotechnologisch zum Leuchten bringen, erklärte er in einer Aussendung.

Hefe-Zellen leuchten grün

Die Forscher brachten nun aber die Pilz-Gene für diese drei Enzyme in Hefe-Zellen und bescherten jenen damit die Fähigkeit, grün zu glimmen. Auf diese Art könnte man in Zukunft in der Medizin auch Gewebe dazu bringen, Veränderungen durch ein Strahlen anzuzeigen, oder Straßen mit Alleen von leuchtenden Bäumen säumen, meinte Kondrashov.

(APA)

(Quelle: apa)

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