Knapp zwei Wochen vor Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar herrscht Aufregung über die Aussagen des WM-Botschafters Khalid Salman (60) zum Thema Homosexualität. Demnach ist für den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Schwulsein eine Sünde.
Interview nach Salmans Aussagen abgebrochen
Die Äußerung fiel in einem Interview in der ZDF-Dokumentation „Geheimsache Qatar“ von Jochen und Julia Friedrichs, die heute, Dienstag (20.15 Uhr), ausgestrahlt wird. Schon gestern Abend wurde im „heute-journal“ der Ausschnitt mit den Aussagen Salmans gezeigt.
„Während der WM werden viele Dinge hier ins Land kommen. Lass uns über Schwule reden“, sagte Salman in dem Interview. „Das Wichtigste ist doch: Jeder wird akzeptieren, dass sie hier herkommen. Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen.“ Er habe vor allem Probleme damit, wenn Kinder Schwule sähen. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen ist Schwulsein „haram“ und verboten. „Es ist ein geistiger Schaden.“ Das Interview wurde daraufhin vom Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen.
Homosexualität in Katar verboten
Katar gilt als umstrittener Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft. Immer wieder werden dem Emirat Verstöße gegen Menschenrechte, Ausbeutung von Migranten und mangelnde Frauenrechte vorgeworfen. Die Regierung weist alle Vorwürfe zurück. Homosexualität ist in Katar gesetzlich verboten und wird mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat bereits im September homosexuelle Fußballfans vor der Reise zur WM in den Golf-Staat gewarnt. Am besten lasse man es, sagte Wenzel Michalski, Deutschland-Direktor von Human Rights Watch. Er glaube zwar nicht, dass viel passieren werde, weil die ganze Welt zuschauen werde, sagte Michalski – aber eine Garantie gebe es nicht. Auch Fans aus der LGBTQ-Szene seien willkommen, heißt es hingegen offiziell vonseiten Katars.
Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar beginnt am 20. November und endet am 18. Dezember.
(Quelle: salzburg24)