Start im Dezember?

Zwei Milliarden Corona-Impfdosen für die EU

++ HANDOUT ++ Bundeskanzler Sebastian Kurz während einer Videokonferenz mit EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen am Freitag, 27. November 2020 im Bundeskanzleramt in Wien.
Veröffentlicht: 27. November 2020 13:45 Uhr
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sehen angesichts der bevorstehenden Impfstoff-Zulassungen "Licht am Ende des Tunnels" im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die EU werde rund zwei Milliarden Impfdosen gegen Covid-19 haben, erklärte von der Leyen am Freitag in einer Videokonferenz mit Kurz. Österreich bekomme zwei Prozent der EU-Impfdosen, "mehr als Österreich wahrscheinlich brauchen wird", sagte sie.

Dies bedeute, dass mit dem Bestand der EU 700 Millionen Menschen geimpft werden können, sagte von der Leyen, auch auf dem Westbalkan und in Afrika. Ziel sei es, in Österreich bis Sommer 2021 wieder zur Normalität zurückehren zu können, sagte Kurz. Er dankte der EU-Kommissionschefin für ihren Einsatz in der Coronakrise. Es sei "beeindruckend", wie schnell und gut der Beschaffungsprozess laufe, die Impfung sei "ein echter Gamechanger".

Erste Impfungen schon im Dezember? 

Von der Leyen sagte, erste Impfungen könnten vielleicht noch im Dezember starten. Kurz sagte, er hoffe, dass in Österreich die ersten Gruppen noch im Jänner geimpft werden könnten, "vielleicht sogar ein paar Tage früher". Als solche Gruppen nannte er das Gesundheits-und Pflegepersonal, Ältere und sonst besonders betroffene Menschen. Alle Bundesländer würden noch vor Weihnachten Massentest durchführen, "schneller als gedacht", sagte Kurz. Die von ihm im Sommer genannte Perspektive "Licht am Ende des Tunnels" werde "immer wahrscheinlicher".

Kurz: Normalität im Sommer 2021

Kurz erwarte durch die Impfungen von Monat zu Monat Schritte zu mehr Normalität. Hoffentlich werde bis zum Sommer ein so hoher Anteil der Bevölkerung geimpft sein, dass "wir die Pandemie für beendet erklären und das Virus besiegt haben". Auch von der Leyen sagte in der Videokonferenz, es gebe jetzt noch eine schwierige Phase, aber "wir haben jetzt Licht am Ende des Tunnels. Wir wissen, wir können das Virus besiegen".

Warnung vor zu viel Euphorie

Kurz warnte allerdings auch vor zu viel Euphorie angesichts der genannten Zahl von zwei Milliarden Impfdosen, welche sich die EU sicherstellen könne. Man müsse bedenken, dass die Impfung zweimal durchgeführt werden müsse. Außerdem gebe es große Unterschiede der Impfstoffe bei Wirksamkeit und bei der Geschwindigkeit der Zulassung. "Wir sind weit davon entfernt, dass alle sechs Anbieter ein perfektes Produkt haben, das in der EU zugelassen wird", so Kurz. In der EU stünden erst zwei Impfstoffe vor der Zulassung. "Wir werden am Anfang eine Knappheit haben", so Kurz. Das Problem einer Überlieferung werde nicht bestehen, die Situation könnte sich aber in den folgenden Monaten entspannen.

Kurz mahnte die Bevölkerung zu einem weiteren Durchhalten, "auch wenn es schwerfällt". Auch würden die Massentests weiter gehen, wobei nicht immer ganze Bundesländer, sondern auch spezielle Berufsgruppen durchgetestet werden könnten.

Nächsten Monate von Einschränkungen geprägt

"Die nächsten Monate werden geprägt sein von notwendigen Einschränkungen und regeln ", so Kurz. Generell brauche es einen Anteil von rund 70 Prozent an Geimpften in der Bevölkerung, damit das Virus vollkommen ausgerottet werde. Jeder Schritt dorthin bringe aber schon eine Erleichterung. Dies bedeute etwa eine Entspannung für die Später und auch, dass weniger Menschen sterben müssten. Kurz versicherte auch, dass in der EU und in Österreich nur ein hundertprozentig sicherer Impfstoff zugelassen werde.

Impfung: Kosten übernimmt Staat

Die Kosten für die Impfungen übernehme die Republik Österreich, versicherte Kurz. Kosten für die Impfungen, Test sowie für Logistik und personal seien "irrelevant im Vergleich zu wirtschaftlichen Schäden eines Lockdowns, von den Freiheitseingriffen gar nicht zu sprechen".

Kurz lobt von der Leyen dafür, dass sie bei der Beschaffung des Impfstoffs Überkapazitäten eingeplant habe, um die Nachbarschaft der EU zu unterstützen. Kurz sieht vor allem die Westbalkan-Staaten als potenzielle Empfänger. "Wir sind schon jetzt mit den Ländern in Kontakt, um sie logistisch zu beraten", sagte er.

EU-Kommission unterzeichnet sechs Vorkaufverträge

Bisher hat die EU-Kommission sechs Vorkaufverträge unterzeichnet: Mit dem Hersteller AstraZeneca über 300 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen Dosen, mit Sanofi über 300 Millionen Dosen, mit Johnson & Johnson über 200 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 200 Millionen Dosen, mit BioNTech-Pfizer über 200 Millionen Dosen mit der Option auf weitere 100 Millionen Dosen, mit CureVac über 225 Millionen Dosen und der Option auf 180 weitere, mit Moderna über 160 Millionen Dosen.

(Quelle: apa)

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