Nerven liegen blank

Rot für Pep Lijnders bei Bullen-Nullnummer gegen GAK

Musste frühzeitig in die Kabine: Bullen-Trainer Pep Lijnders. 
Veröffentlicht: 02. November 2024 13:04 Uhr
Der nächste Rückschritt in der Bullen-Krise ist fix: Gegen den Grazer AK mühen sich die Salzburger in der Bundesliga zu einem müden 0:0. Cheftrainer Pep Lijnders und Joane Gadou kassierten dabei einen Platzverweis.
Mathias Funk

Red Bull Salzburg hat in der Fußball-Bundesliga den nächsten Dämpfer hinnehmen müssen. Die Salzburger kamen am Samstag zu Hause gegen Schlusslicht GAK nicht über ein torloses Remis hinaus. Der Rückstand auf Tabellenführer Sturm Graz beträgt bei zwei Spielen weniger weiter acht Punkte. Salzburg-Youngster Joane Gadou sah kurz vor der Pause Rot (45.). Vor dem Champions-League-Gastspiel am Mittwoch bei Feyenoord Rotterdam (ab 20.50 Uhr im S24-LIVETICKER) hat Salzburg nur eine der jüngsten vier Partien gewonnen.

Lijnders-Crew zeigt gegen GAK zwei Gesichter

"Ich bin sehr zufrieden, wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Es ist nie einfach, wenn man nur mit zehn Mann spielen muss. Die erste Hälfte war jedoch nicht gut. Da haben wir viele Dinge vermissen lassen", sagte Pep Lijnders auf der Pressekonferenz nach der Partie.

Schlager-Comeback nach Schleudertrauma

Bei den Salzburgern kehrte Alexander Schlager nach seinem vor eineinhalb Wochen erlittenen Schleudertrauma ins Tor zurück. Dazu setzte Trainer Pep Lijnders nach dem 3:0-Cupsieg gegen die WSG Tirol auch in der Liga erstmals von Beginn an auf Innenverteidiger Gadou. Der 17-jährige Franzose, vor zwei Monaten für kolportierte 10 Mio. Euro von Paris-Saint Germain gekommen, wurde Ende der ersten Hälfte nach Intervention des Video-Assistenten (VAR) ausgeschlossen. Er hatte Murat Satin mit dem gestreckten Bein am Unterschenkel getroffen.

GAK bei Bullen gefährlichere Mannschaft

Salzburg hatte deutlich mehr Ballbesitz, war gegen die im Block geschickt verteidigenden und mit langen Bällen agierenden Grazer aber erschreckend harm- und ideenlos. Der GAK war vor Gadous Ausschluss sogar die gefährlichere Mannschaft. Schlager eilte nach einem missglückten Abspiel und Heber von Dominik Frieser rechtzeitig zurück (15.). Abschlüsse von Michael Lang (21.) und Christian Lichtenberger (45.+4) fielen zu unpräzise bzw. zu schwach aus.

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Die Salzburger kamen mit einem Mann weniger etwas besser aus der Kabine, zwingende Torszenen blieben aber wie in der Vorwoche beim 0:0 beim WAC aus. Nach einem Nene-Zuspiel war Lang gegen Karim Konate der Sieger (49.). Konate schoss von der Strafraumgrenze weit drüber (75.). Auf der Gegenseite parierte Schlager einen Satin-Freistoß, der Kopfball-Nachsetzer von Jacob Italiano ging über das Tor (77.). Kurz darauf musste Lijnders wegen wiederholter Kritik mit Gelb-Rot vorzeitig auf die Tribüne (79.).

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"Ich habe nichts gesagt, sondern habe Applaus gegeben. Das war dann der Grund dafür, dass ich die rote Karte bekommen habe", schilderte der Niederländer seinen Platzverweis. Nach der Partie gab es zwischen Lijnders und Schiedsrichter Julian Weinberger noch Diskussionen in den Katakomben.

Die Nerven bei den Bullen lagen schon in der Schlussphase sichtlich blank, wurde nach nahezu jedem Pfiff gegen die Bullen explosionsartig gestikuliert. Von einem Kampf gegen die eigene Ruhe wollte Tormann Alexander Schlager jedoch nichts wissen. "Sowas kann immer einmal in so einer Situation passieren. Das ist mir letztens auch passiert. Ich würde das nicht überbewerten. Fußball ist irgendwo auch emotional und in so einem Spiel dann vielleicht auch noch hitziger. So ist es eben", wollte Alexander Schlager (Video oben) die roten Karten gegen Gadou und insbesondere Pep Lijnders nicht zu kritisch sehen.

Bullen entgehen Schock in Schlussphase

In Minute 82 war der GAK der Führung nahe: Bei einem Querpass von Atsushi Zaizen rettete ebenso Kamil Piatkowski wie beim zweiten Versuch von Italiano, der den Ball nicht im leeren Tor unterbrachte. Zaizen vergab eine weitere gute Gelegenheit (92.). Auf der anderen Seite hatte Konate den Sieg am Fuß, ließ sich alleine vor GAK-Goalie Jakob Meierhofer aber noch entscheidend stören. Sein folgender Treffer zählte nach einer VAR-Entscheidung wegen Abseits von Aleksa Terzic nicht (95.).

Nur 15 Tore für Red Bull Salzburg

Für Salzburg war es im vierten Ligaheimspiel der Saison der erste Punkteverlust. Aus den jüngsten sieben Bundesliga-Partien hat der einstige Serienmeister nur neun Zähler geholt. Nach zehn Ligapartien stehen für das Lijnders-Team erst 15 Tore zu Buche. Seit Anfang Oktober gelangen in sieben Pflichtspielen nur zwei Siege. Fakten, die eine Bullen-Krise mehr als deutlich unterstreichen.


Der GAK muss nach zwölf Runden weiter auf den ersten Sieg seit der Rückkehr in die Bundesliga warten. Unter Neo-Trainer Rene Poms gab es neben dem Cup-Aus bei Schwarz-Weiß Bregenz (1:2) bisher zwei Remis.

LIVE: Red Bull Salzburg vs. Grazer AK
 

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(Quelle: salzburg24)

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