Fehlstart in Nations League

"Verkatertes" ÖFB-Team lässt EM-Euphorie verfliegen

Konrad Laimer und die ÖFB-Elf hatten gegen Norwegens Julian Ryerson und Co in der Nations League das Nachsehen.
Veröffentlicht: 10. September 2024 09:29 Uhr
Das ÖFB-Team hat in der Nations League einen Fehlstart hingelegt. Nach dem Unentschieden gegen Slowenien verlor Österreich am Montagabend gegen Norwegen. Trainer Ralf Rangnick fordert eine Rückkehr zu alten Tugenden. Die Euphorie nach der EM in Deutschland ist verflogen.

Nach der späten 1:2-Niederlage in Norwegen steht das österreichische Fußball-Nationalteam in der Nations League bereits unter Zugzwang. Die Mission Wiederaufstieg erlitt am Montag in Oslo einen Dämpfer, ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick forderte nach der zweiten sieglosen Partie nach der EURO die Rückkehr zu alten Tugenden. "Wir müssen in den nächsten Spielen einfach wieder den Fußball spielen, der uns die letzten zwei Jahre ausgezeichnet hat", sagte der Deutsche.

Haaland bestraft Österreichs fehlende Kreativität

Denn gegen Norwegen kam die ÖFB-Auswahl erst überhaupt nicht in die Partie und wirkte nach der EM-Euphorie "verkatert". Zudem fehlte über weite Strecken die Aggressivität im Spiel gegen den Ball, wie Rangnick monierte. Und in der Schlussphase sorgte Superstar Erling Haaland (80.) für norwegischen Jubel und rot-weiß-rote Enttäuschung. "Zu diesem Zeitpunkt hat sehr viel auf ein 1:1 hingedeutet. Aber wir haben es natürlich auch nicht gut verteidigt", sagte Rangnick.

"Im Endeffekt sind wir aktuell einfach nicht im Flow", sagte Torhüter Patrick Pentz nach der Pleite am Montagabend in Oslo. "Wir müssen uns alles wieder erarbeiten." Der Salzburger ÖFB-Goalie führte auch das Fehlen einiger Schlüsselspieler ins Treffen. "Wir müssen Ruhe bewahren und in unsere Qualitäten vertrauen - und hoffen, dass auch wieder Qualität zurückkommt mit den Verletzten."

Ralf Rangnick: "Müssen giftiger sein"

Zuvor hatte Marcel Sabitzer (37.) nach einer schwachen Anfangsphase den Führungstreffer von Felix Myhre (9.) verdientermaßen ausgeglichen. "Heute hätten wir sicher auch mit einem Unentschieden leben können, deswegen war dieses Gegentor am Ende schon ärgerlich", sagte Rangnick in den Katakomben des Ullevaal Stadions. Sein Team müsse nun wieder "giftiger" werden. "Gegen uns wollte keiner spielen. Das war die letzten Spiele nicht so der Fall."

Nach dem 1:1 in Slowenien am Freitag hat Österreich in der Gruppe 3 der Liga B nach der zweiten Runde nun drei Punkte Rückstand auf das Führungsduo. Fehlenden Fokus zwei Monate nach dem Achtelfinal-Aus gegen die Türkei (1:2) bei der EM in Deutschland ortete Rangnick bei seinen Spielern nicht. "Die Jungs sind schon fokussiert. Ab der 20. Minute sah das schon wieder sehr nach unserem Fußball aus", betonte der 66-Jährige. Trotzdem müsse seine Truppe die Nations League annehmen. "Auch wenn es nur der drittwichtigste Bewerb ist."

Das Motto für das Heim-Doppel in Linz gegen Kasachstan (10. Oktober) und Norwegen (13. Oktober) sowie die Rückspiele in Kasachstan und gegen Slowenien im November ist klar. "Die restlichen vier Spiele alle gewinnen, das ist nicht unmöglich", sagte Rangnick und verwies auf die drei Heimspiele als Vorteil. Aber: "In der EM-Quali und bei der Europameisterschaft hatten wir ein anderes Gesicht und da müssen wir über 90 Minuten wieder hinkommen."

Rückkehr von Alaba, Schlager und Kalajdzic ungewiss

Im Idealfall mit weiteren personellen Verstärkungen, die sich Rangnick bis dahin wieder erhofft. "Natürlich wäre es hilfreich, wenn wir den einen oder anderen wieder mehr zur Verfügung hätten", sagte der Coach. "Aber wir können es auch so besser machen." Kandidaten für eine baldige Rückkehr wären Innenverteidiger Kevin Danso oder Torjäger Michael Gregoritsch. Auch Christoph Baumgartner, der nach einem Eingriff ins Knie im Juli mit Trainingsrückstand zum ÖFB-Team reiste, würden laut Rangnick derzeit noch "einige Prozentpunkte" fehlen.

Stefan Posch sah den Auftritt in Norwegen besonders kritisch. "Das war sicher eines unserer schlechteren Spiele in den letzten zwei, drei Jahren. Wir können überhaupt nicht zufrieden sein." Man müsse nun zwar nicht alles in Frage stellen, meinte der Bologna-Legionär. "Wir müssen aber schauen, dass wir im Oktober wieder unser Gesicht zeigen und so auftreten wie in den Spielen davor: hungrig, aggressiv, leidenschaftlich, das Herz auf dem Platz lassen. Das ist das, was uns ausmacht."

Verletzte Leistungsträger wie David Alaba, Xaver Schlager oder Sasa Kalajdzic werden heuer hingegen nicht mehr für Rot-Weiß-Rot auflaufen. "Ein Comeback von David Alaba im Oktober ist völlig ausgeschlossen, auch eines im November. Er wird frühestens im März in der WM-Quali für uns spielen", sagte Rangnick, bei Schlager und Kalajdzic sei es genauso. "Die drei werden definitiv nicht dieses Jahr für Österreich spielen."

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Statt der angestrebten sechs Zähler, die auch für die Setzung bei der WM-Quali-Auslosung für das kommende Jahr Bedeutung gehabt hätten, stehen die Österreicher allerdings erst mit einem da. "Im Oktober ist das klare Ziel, sechs Punkte zu holen", erklärte der Kuchler (Tennengau) Nicolas Seiwald. Die ÖFB-Spieler rücken am 7. Oktober für eine Woche in Windischgarsten ein. Von dort geht es jeweils mit dem Bus zu den beiden Partien am 10. Oktober gegen Kasachstan und am 13. Oktober gegen Norwegen nach Linz.

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Konrad Laimer und die ÖFB-Elf hatten gegen Norwegens Julian Ryerson und Co in der Nations League das Nachsehen.

(Quelle: apa)

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