Zuvor hatte Armstrong dem französischen Blatt seit 2003 jedes Gespräch verweigert. Auf die Frage, ob er sich immer noch als Rekord-Gewinner fühle, gab er eine klare Antwort: "Absolut!"
"Mein Name wurde aus der Liste entfernt, aber die Tour wurde doch auch zwischen 1999 und 2005 gefahren. Also muss es auch einen Sieger geben. Wer ist es? Niemand hat meine Gelben Trikots zurückgefordert", sagte Armstrong. Die ganze Wahrheit wollte Armstrong auch in der von der Zeitung vorgeschlagenen Serie während der Tour nicht nennen. Auch auf Anraten seiner Anwälte, die eine negative Auswirkung wegen der laufenden Schadenersatzforderungen befürchten.
War es zu ihrer Zeit möglich, ohne Doping Leistungen zu bringen, wurde Armstrong gefragt. "Das kam darauf an, welche Rennen man gewinnen wollte. Bei der Tour de France? Nein! Unmöglich, sie ohne Doping zu gewinnen. Das ist ein Ausdauerbewerb, bei dem der Sauerstoff entscheidend ist."
Doping werde nie aufhören, erklärte der 41-jährige Texaner. "Ich habe das Doping nicht erfunden. Und es hat mit mir nicht aufgehört. Ich war einfach nur Teil des Systems, ich bin nur ein Mensch. Doping wird es immer geben, das ist leider die Realität."
Armstrong kritisierte auch den UCI-Chef Pat McQuaid und plädierte für einen Wechsel an der Weltverbands-Spitze. Die Reaktion von McQuaid ließ nicht lange auf sich warten. "Er hilft dem Radsport nicht und liegt völlig falsch. Die Radsport-Kultur hat sich seit der Armstrong-Ära geändert."
Der australische Profi Cadel Evans ließ die Aussagen Armstrongs ebenfalls nicht auf sich sitzen. "Ich glaube das Gegenteil, ich bin der Beweis, dass das nicht wahr ist", erklärte der Gewinner der Tour 2011 zur Aussage des Ex-Stars, man habe die Tour nicht ohne Doping gewinnen können.
(Quelle: salzburg24)