Auf den Plätzen hinter dem Mann aus dem Data-Dimension-Rennstall klassierten sich der Norweger Alexander Kristoff und der im Trikot des Punktebesten fahrende Slowake Peter Sagan. "Er war heute so schnell, wahrscheinlich sogar unschlagbar", sagte Kristoff, der Kollege des Österreichers Marco Haller. Haller hatte auf der mit 3,2 km extrem langen Zielgerade nach Villars les Dombes auch Führungsarbeit für seinen Katjuscha-Rennstall geleistet.
Der Etappenfünfte, Marcel Kittel, hatte sich ebenso Siegchancen ausgerechnet. Der Deutsche fühlte sich von Cavendish im Finish bedrängt und protestierte bei der Überquerung der Ziellinie wild gestikulierend. Der Vorwurf: Der Brite sei eine (nicht erlaubte) Welle gefahren. Die Jury bestätigte Cavendish aber als Sieger.
"Wir waren beide nebeneinander, er hat mich berührt, ich musste bremsen. Jeder hat gesehen, was passiert ist", mokierte sich Kittel danach. "Das ist die Tour. Das war ein harter Sprint, aber ich war schneller", reagierte Cavendish auf die Vorwürfe. Mit seinem Erfolg im Vogelpark vor den Toren Lyons schraubte der Ex-Weltmeister die Gesamtzahl seiner Tour-Etappenerfolge auf 30. Damit rückt er weiter an den Rekordhalter Eddy Merckx (34) heran.
Drei Kilometer vor dem Ziel wurden die Letzten einer zeitweise vierköpfigen Fluchtgruppe eingeholt, die zeitweise bis zu fünf Minuten Vorsprung hatte. Das Feld hielt die Ausreißer aber immer an der kurzen Leine, eine realistische Chance durchzukommen besaßen die Flüchtlinge nie.
Am Sonntag sind im Teilstück nach Culoz wieder kleinere Gänge gefragt, wenn in der Schlussphase zwei schwere Bergwertungen auf dem Programm stehen. Kletterspezialist Nairo Quintana, der vor dem Start der Tour als Froomes größter Rivale galt und als Vierter 2:59 Rückstand hat, hat noch nicht aufgegeben: "Uns stehen noch viele Bergetappen bevor. Wenn meine Beine wollen, werde ich in den Alpen attackieren. Noch ist nichts verloren", erklärte Quintana.
(Quelle: salzburg24)