Sportwelt

FIFA-Kandidat Al Chalifa bestreitet Vorwürfe

Scheich Al Chalifa will FIFA-Präsident werden
Veröffentlicht: 27. Oktober 2015 14:57 Uhr
Nur wenige Stunden nach Bewerbungsschluss musste der Favorit auf das Amt des nächsten FIFA-Präsidenten schon in den Verteidigungsmodus schalten. Mit markigen Worten versuchte Scheich Salman bin Ibrahim Al Chalifa, die schweren Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen zurückzuweisen. Er sprach von "ekligen Lügen".

"Solche Anschuldigungen sind nicht nur beschädigend, sondern auch sehr verletzend. Einige Menschen haben eine Agenda", behauptete der Chef der asiatischen Fußball-Konföderation (AFC) aus Bahrain in einer BBC-Sendung am Montag. Menschenrechtler werfen der Familie Al Chalifa vor, an der Niederschlagung von Anti-Regierungsprotesten im Bahrain beteiligt gewesen zu sein. Zudem soll der 49-Jährige als Präsident des bahrainischen Verbandes Mitschuld an der Inhaftierung und Folter von Fußballern und anderen Sportlern haben. "Dies sind falsche, eklige Lügen, die immer und immer in der Vergangenheit und Gegenwart wiederholt wurden", klagte er. Trotzdem befindet sich Al Chalifa im Visier der FIFA-Ethikhüter, ihm droht eine offizielle Untersuchung.

Eigentlich befand sich Al Chalifa für die Wahl eines Nachfolgers von Joseph Blatter im Lager des UEFA-Präsidenten Michel Platini, hatte für den 60-Jährigen dem Vernehmen nach die asiatische Unterstützung gesichert. Nach der 90-Tage-Sperre durch die FIFA-Ethikkommission für Platini entschloss sich Al Chalifa jedoch, selbst zur Wahl anzutreten. Ein Wahl-Manifest veröffentlichte er zunächst nicht, kündigte aber an, im Falle des Wahlsieges kein Gehalt zu wollen.

Sollte Platini endgültig nicht antreten dürfen, könnte das bisherige Stimmenpaket des Franzosen zum AFC-Chef wandern - sollte dieser nicht auch wegen Ethik-Vergehen aus dem Verkehr gezogen werden. Für diesen Fall steht UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino als Notfall-Kandidat bereit, der als rechte Hand von Platini gilt. Aus der Sorge, nach dem Integritätscheck womöglich am Ende ganz ohne Bewerber dazustehen, nominierte das Exekutivkomitte der Europäischen Fußball-Union (UEFA) kurz vor Fristende den 45-jährigen Italo-Schweizer.

Zudem haben fünf weitere Bewerber um das höchste Amt im Weltfußball nach eigenen Angaben die notwendige Unterstützung von fünf FIFA- Mitgliedsverbänden und wollen antreten. Tokyo Sexwale gilt dabei nicht nur dank seiner Vita - er war früher Mit-Gefangener und langjähriger Vertrauter von Nelson Mandela - als einer der Anwärter mit den größten Chancen.

Der Südafrikaner wollte sich diese Woche in Ägypten den afrikanischen Verbänden präsentieren. Der derzeitige Zustand der FIFA sei "ein Albtraum", sagte der 62-Jährige. "Die FIFA wird die größte kriminelle Organisation der Welt genannt."

Der frühere stellvertretende FIFA-Generalsekretär Jerome Champagne aus Frankreich gilt als Kandidat der kleinen Verbände. Der 57-jährige Franzose ist jedoch ebenso wie der 51-jährige Ex-Profi David Nakhid aus Trinidad und Tobago oder der liberische Verbandschef Musa Bility (48 Jahre) wohl chancenlos.

Der jordanische Prinz Ali bin al-Hussein, Ex-Herausforderer von Noch-FIFA-Präsident Joseph Blatter, rückt nur bei einem Fall der Favoriten wieder in den Fokus. Der 39-Jährige verlor zuletzt sein FIFA-Amt an Al Chalifa.

(Quelle: salzburg24)

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