Mit 74 Punkten übertrafen die Salzburger ihr Vorjahresergebnis um einen Zähler, blieben aber um sechs unter ihrem Clubrekord (80) aus der Saison 2013/14. Sechs ihrer bisher sieben Liga-Titel wurden unter ausländischen Trainern erkämpft. Der Spanier Oscar Garcia, im Herbst waren noch die Deutschen Peter Zeidler und kurzfristig Thomas Letsch am Ruder, folgte den Meistermachern Giovanni Trapattoni (Italien, 2007), den Niederländern Co Adriaanse (2009), Huub Stevens (2010) und Ricardo Moniz (2012) sowie dem Deutschen Roger Schmid (2014). 2015 durfte mit Adi Hütter auch ein Österreicher die Bullen zum Titel führen.
Red Bull Salzburg und der Stern-Eklat
Zuletzt sorgte Salzburg bei vielen Fans für Ärger. Hintergrund ist, dass der Club inklusive der drei Meisterwürden des Vorgängervereins SV Austria Salzburg nun schon bei insgesamt zehn Titeln hält und deshalb eigentlich einen Meisterstern auf dem Trikot der kommenden Saison verdient hat. Die Club-Führung entschied sich aber dagegen, um eine klare Trennlinie zum Vorgängerverein zu ziehen.
"Wir haben die Entscheidung, auf den Meisterstern zu verzichten, nicht aus dem Bauch heraus getroffen, sondern die Argumente sehr lange abgewogen. Aber wir wissen, dass es eine emotionale Geschichte ist, und man muss die Reaktion der Fans respektieren", so Geschäftsführer Jochen Sauer.
Rapid wiederum Tabellenzweiter
Unmittelbar hinter dem erfolgreichen Titelverteidiger reihte sich wie schon in den vergangenen drei Saisonen Rapid ein. Der Rückstand der Wiener, die in den jüngsten fünf Jahren viermal Zweite und einmal Dritte waren, betrug neun Zähler. Vor einem Jahr hatten sie mit 67 zwei Punkte mehr als diesmal erreicht und nur sechs Zähler Rückstand. Für Grün-Weiß war es wohl die Saison der verpassten Gelegenheit, nach 2008 erstmals wieder ganz oben zu stehen. Immerhin lagen sie von der ersten bis zur elften Runde durchgehend in Führung und waren auch nach der 25. Runde kurzfristig Spitze.
Auch der Lokalrivale patzte im Frühjahr gewaltig, nachdem er "Halbzeitmeister" gewesen war. Immerhin gelang der Austria der Sprung auf den dritten Platz, der zur fixen Teilnahme am Europacup berechtigt, nachdem sie in den Saisonen 2013/14 (Platz vier) und 2014/15 (sogar nur Siebenter) gescheitert war.
Grödig: Abenteuer Bundesliga nach drei Saisonen zu Ende
Was den Aufsteiger Mattersburg betrifft, so vermochte er nicht in die Fußstapfen der Admira, Grödig und Altach zu treten, die nach ihrem jeweiligen Aufstieg jeweils den dritten Platz eroberten. Nach gutem Beginn fielen die Burgenländer immer weiter zurück und gerieten noch in Abstiegsgefahr, ehe sie mit schließlich vier Zählern plus auf den SV Grödig als Vorletzte den Klassenerhalt schafften.
Für die Grödiger ging hingegen das Abenteuer Bundesliga nach drei Saisonen wieder zu Ende. Nach ihrem tollen ersten Jahr fielen sie im Vorjahr schon auf den achten Rang zurück. Dass Aufsteiger nach einer starken ersten Saison Probleme bekommen, hatten auch schon andere Vereine wie diesmal Altach (Rang acht und mit 40 Punkten nur fünf besser als Grödig) zu spüren bekommen.
Red Bull Salzburg beste Heim-Elf der Saison
So auch die Admira nach ihrem dritten Platz 2012, als die Südstädter in den drei folgenden Saisonen jeweils im Abstiegskampf involviert waren. Umso überraschender, dass die vor der Saison als Abstiegskandidat gehandelten Niederösterreicher schließlich den vierten Platz erreichten und als Cupfinalist gegen Salzburg damit schon sicher international spielen dürfen.
Die Bullen waren mit 45 Punkten in 18 Spielen die klar beste Heim-Elf vor Rapid (38), auswärts durfte sich die Austria mit 30 Zählern vor dem Meister (29) über Rang eins freuen. Im Jahr 2016 waren ebenfalls die Salzburger mit 37 Punkten aus 16 Spielen (11-4-1) voran. Die einzige Niederlage im Frühjahr kassierten sie mit dem 0:1 in Ried, anschließend blieben sie 14 Runden (10-4-0) ungeschlagen. Saisonübergreifend hatte Rapid mit 18 Spielen ohne Niederlage (13-5-0) die beste Bilanz, allerdings war diese mit dem 2:4 in Wien gegen Mattersburg in Runde sieben zu Ende gegangen.
Soriano zum dritten Mal in Folge Torschützenkönig
Wie fast immer zog der Rekordmeister, der nach zwei Jahren Happel-Stadion wieder nach Hütteldorf in seine neu gebaute Arena zurückkehrt, am meisten. An die rund 310.000 Fans kamen zu seinen 18 Heimspielen, das sind im Schnitt fast 17.200. Die 32.200 gegen die Austria in Runde 13 war das Spitzenergebnis, die 12.300 in Runde 27 gegen die Admira das schlechteste. Beide Spiele endeten übrigens mit einer Niederlage, 1:2 gegen die Veilchen, 0:4 gegen die Südstädter.
Zum dritten Mal in Folge ging der Schützentitel an den Salzburger Jonatan Soriano, der sich allerdings nach jeweils 31 Treffern in den vorangegangen zwei Saisonen diesmal mit 21 Toren begnügen musste, mit 112 Treffern in 131 Spielen aber eine sensationelle Quote hat.
(APA)
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(Quelle: salzburg24)