Sportwelt

IOC in Zeitnot wegen Entscheidung über russische Athleten

Veröffentlicht: 31. Juli 2016 19:26 Uhr
IOC-Präsident Thomas Bach hat am Sonntag in Rio in seiner Auftakt-Pressekonferenz vor Eröffnung der Sommerspiele das durch den McLaren-Report offengelegte Staatsdoping in Russland als eine "Attacke auf die Olympischen Spiele und unsere Werte" bezeichnet. Da sich das Internationale Olympische Komitee trotzdem nicht durchrang, Russland komplett von den Spielen auszuschließen, ist man nun in Zeitnot.

Bis Freitag muss geklärt sein, welche Russen in Rio antreten dürfen. Jeder Fall eines laut Internationalem Fachverband für Rio startberechtigten russischen Athleten wird vom IOC-Gremium bestehend aus Claudia Bokel (Vorsitzende der Athletenkommission), Ugur Erdener (Chef der Medizinischen Kommission) und dem Spanier Juan Antonio Samaranch jr. einzeln geprüft. Als oberstes Kriterium gilt eine absolut dopingfreie Vergangenheit.

"Der McLaren-Report hat ein System offengelegt - und das in einer wirklich schockierenden Art", sagte Bach. Vorrangig sei nun wichtig, zu klären, wer in Rio antreten darf. "Danach werden wir die ganze Situation analysieren - aus der Distanz und nicht momentan in der Emotion."

Bach wies den Vorwurf einer Einflussnahme Russlands auf die IOC-Entscheidung zurück, er habe seit der Veröffentlichung des Reports mit keinem russischen Regierungsoffiziellen gesprochen. Die Unklarheit betreffend der russischen Athleten will Bach nicht dem IOC angelastet sehen. "Das IOC ist nicht verantwortlich für das Timing des McLaren-Reports", meinte Bach. Auch nicht für die Informationen, die - schon früher - an die Welt-Anti-Doping-Agentur gegangen waren.

Er glaube auch nicht, dass das IOC nach der Entscheidung in der Russland-Frage Schaden davontragen werde. "Ich vertraue den Leuten, dass sie erkennen, wie schwierig das war." Man habe das Beste getan, es gehe um den Schutz all der sauberen Athleten auf der Welt. Das IOC habe eine breite Unterstützung bekommen und negative Meinungen werden öfters zitiert, antwortete er auf die Frage nach den doch vielen kritischen Stimmen.

Was die Sommerspiele in Russland betrifft, ist Bach zuversichtlich, dass sie gelingen werden. Nach den beunruhigenden Nachrichten über Missstände im Olympischen Dorf sei er sofort nach seiner Ankunft hingefahren ("Sie mussten mich unrasiert und ungeduscht akzeptieren") und habe zur Kenntnis nehmen dürfen, dass großartig zusammengearbeitet und Probleme gelöst wurden.

"Wir blicken großartigen Spielen entgegen. Es gibt wie immer ein paar Last-Minute-Herausforderungen, aber wir haben gesehen, dass die Brasilianer damit umgehen können. Die Spiele in Brasilien werden "voll Leidenschaft und Lebensfreude" sein. "Vollstes Vertrauen" hat er auch in das Militär und die Polizei, die dafür sorgen sollen, dass die Sicherheit gewährleistet wird.

(Quelle: salzburg24)

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