Sportwelt

Länderspiel in Hannover wegen Anschlagswarnung abgesagt

epa05030157 Fans leave the HDI-Arena stadium area after the Germany vs Netherlands football match was called off, in Hanover, Germany, 17 November 2015. This is presumed to be due to a suspicious object. The match has been called off on short notice, as the police said. EPA/PHILIPP VON DITFURTH
Veröffentlicht: 17. November 2015 19:42 Uhr
Nach der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover haben die Ermittler am Dienstagabend zunächst keine Bombe gefunden. Es sei "bis zum jetzigen Zeitpunkt" kein Sprengstoff gefunden worden, sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Abend in Hannover. Es habe zunächst auch keine Festnahmen gegeben.
Katharina Köhn

Die Sicherheitsbehörden sollen vor der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover nach Presseinformationen mehrere Hinweise auf Anschlagspläne bekommen haben. Zunächst habe es Hinweise gegeben, dass eine Gruppe um einen namentlich bekannten Nordafrikaner einen Anschlag planen könne, berichtete die "Bild"-Zeitung (Online).
Berichte, wonach Sprengstoff in einem Krankenwagen gefunden worden sei, wollte Pistorius ausdrücklich nicht bestätigen.
Der Minister rief die Menschen in Hannover zur Ruhe auf. "Wir werden über die Nacht mit starker Polizeipräsenz im ganzen Stadtgebiet zugegen sein", sagte Pistorius. Den Menschen solle dadurch signalisiert werden, "dass sie Sicherheit gewährleistet bekommen".

Länderspiel-Absage nach Hinweis von Sicherheitsbehörden

Nach Angaben von Deutschlands Innenminister Thomas de Maizière (CDU) ging die Absage auf Hinweise zurück, die im Laufe des Abends bei den Sicherheitsbehörden des Bundes eingegangen seien. Aus "Gründen des Schutzes der Bevölkerung" habe er deshalb dringend empfohlen, das geplante Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande abzusagen.

Zur Quelle des Hinweises und zum Ausmaß der Gefährdung wollte de Maizière keine Angaben machen. "Ich bitte die deutsche Öffentlichkeit um einen Vertrauensvorschuss", dass es "gute Gründe" für die Absage gegeben habe. Details wolle er aber nicht nennen. "Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern", sagte de Maizière. Zudem könne es die Bekanntgabe detaillierter Informationen schwerer machen, in Zukunft derartige Hinwiese zu bekommen.

Länderspiel vor Anpfiff abgesagt

Das Länderspiel war am Abend kurz vor Anpfiff abgesagt worden. "Uns hat ein ernst zu nehmender Hinweis erreicht, dass im Stadion heute Abend ein Sprengstoffanschlag geplant ist", hatte der Polizeipräsident von Hannover, Volker Kluwe, die Absage begründet.

Als Zuschauer des Spiels hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Minister angekündigt. Die "offiziellen Besucher" und die Mannschaften seien in Sicherheit, sagte Kluwe. Die Evakuierung des Stadions sei "reibungslos verlaufen".

Keine Evakuierung der TUI-Arena

Kurz nach der Absage des Länderspiels machte auch die Nachricht die Runde, dass die TUI-Arena in Hannover evakuiert worden sei. Hier sollte ein Konzert der "Söhne Mannheims" stattfinden. Wie sich herausstellte, waren diese Informationen falsch, dementierte die "Bild"-Zeitung Dienstagabend einen eigenen Bericht. Das Konzert der deutschen Band fand wie geplant statt, bestätigte die Polizei.

Dagegen wurde ein Konzert des Saxophonisten Maceo Parker in Hannover abgesagt. Die Polizei habe ihm die Absage empfohlen, sagte Musikveranstalter Gerd Kespohl am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Das Konzert im Kulturzentrum Pavillon sollte um 20.00 Uhr beginnen, es sei um 20.20 Uhr abgesagt worden, sagte Kespohl. Rund 900 Besucher waren zu der Veranstaltung gekommen.

Absage sei richtige Entscheidung

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK), Roger Lewentz, rechtfertigte die Absage des Fußball-Länderspiels gegen die Niederlande. "So bedauerlich eine solche Absage für uns alle ist: Die Sicherheitsbehörden hatten offenbar Hinweise auf einen terroristischen Anschlag im Umfeld des Spiels, da haben sie genau die richtige Entscheidung getroffen", sagte der rheinland-pfälzische Innenminister (SPD) am Dienstagabend.

(APA)

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(Quelle: salzburg24)

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