Sportwelt

Paris-Terror: Riesige Sicherheitsvorkehrungen vor Fußball-Länderspielen

Nach den Terroranschlägen in Paris werden die Sicherheitsmaßnahmen massiv erhöht.
Veröffentlicht: 16. November 2015 13:58 Uhr
Im Schatten des Terrors in Paris werden am Dienstag die letzten europäischen Fußball-Länderspiele des Jahres angepfiffen. In London, Brüssel und Hannover, aber auch in Wien sind die Sicherheitsmaßnahmen erhöht worden. Wir zeigen euch die Maßnahmen im Detail auf.

Vor allem Brüssel steht nach den Anschlägen von Paris im Zeichen der Angst vor dem Terror. Einige der mutmaßlichen Attentäter von Paris hatten in Brüssel gelebt. Der Stadtteil Molenbeek gilt als eine Hochburg der Islamisten, der Drahtzieher der Anschläge soll aus Belgien kommen. "Spanien spielt in der europäischen Brutstätte des Dschihadismus", titelte die Madrider Zeitung "El Pais" am Montag.

Spielabsage nie ein Thema

"Das wird wegen der Sicherheitsproblematik ein unangenehmes und beschwerliches Gastspiel werden", zitierte das Blatt Kreise des spanischen Fußballverbandes RFEF. "Es wurde jedoch zu keinem Zeitpunkt erwogen, das Spiel abzusagen." Stürmer Manuel Agudo, genannt "Nolito", gestand: "Natürlich hat man Angst, wenn solche Dinge geschehen. Aber wenn man uns sagt, wir sollen spielen, dann treten wir auch an."
Die belgische Polizei ergriff besondere Sicherheitsvorkehrungen. Nach Informationen des spanischen Sportblatts "Marca" orientieren diese sich an den Maßnahmen, die vor einem Monat beim Gastspiel der israelischen Nationalelf in Brüssel getroffen worden waren. "Dies sind schwierige Augenblicke", sagte Spaniens Innenverteidiger Marc Bartra.

Das sind die Sicherheitsmaßnahmen in Wien

Auch beim Spiel des österreichischen Nationalteams gegen die Schweiz werden die Sicherheitsmaßnahmen massiv erhöht, wurde auf der ÖFB-Pressekonferenz am Montagmittag bekanntgegeben. Nach dem Abschlusstraining wird das Ernst-Happel-Stadion geschlossen und mit Hundestaffeln gesichert. Außerdem werden permanent Sicherheitskräfte und Polizei um das und im Stadion patrouillieren. Allein 500 Mitarbeiter stellt der Sicherheitsdienstleister. Vor dem Stadion werden die Personen- und Behältniskontrollen verschärft, Handsonden und Metalldetektoren sind im Einsatz. Dadurch werden die Kontrollen länger dauern als üblich. Auch Sprengstoffhunde sind im und außerhalb des Stadions im Einsatz. Die Schiedsrichter sowie beide Mannschaften werden von der Polizei eskortiert, der ÖFB ist im ständigen Kontakt mit den Behörden, um ständig reagieren zu können.

Polit-Präsenz bei Deutschland-Spiel

In Hannover empfängt Deutschland die Niederlande. Die DFB-Auswahl war vom Terror in Paris direkt betroffen. Während der Weltmeister im Stade de France spielte, sprengten sich vor dem Stadion drei Attentäter in die Luft. Die Mannschaft von Joachim Löw verbrachte die Nacht wegen Sicherheitsbedenken im Stadion, am Tag danach bekamen Neuer und Co. frei. Löw hatte sich zunächst gegen eine Austragung des Spiels gegen die Niederlande ausgesprochen. "Am Morgen danach hatte ich das Gefühl, dass das Spiel nicht stattfinden kann und soll", sagte Löw am Montag. Nach langen Gesprächen und Beratungen sei dann aber am Sonntagmorgen "für alle klar gewesen, dass das Spiel stattfinden soll und muss", betonte Löw. "Klar werden unsere Gedanken auch morgen bei den Familien und Freunden der Opfer sein. Und wir werden in jeder Phase des Spiels mitfühlen und mittrauern."

Maas: "Ich bin der Mannschaft dankbar"

Das ist offenbar ganz im Sinne der deutschen Politik. Mit einem Besuch des Länderspiels in Hannover will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein Zeichen gegen den islamistischen Terror setzen. Zusammen mit der Kanzlerin werden mehrere Minister auf der Ehrentribüne sitzen, darunter Vizekanzler Sigmar Gabriel und Justizminister Heiko Maas (beide SPD) sowie Innenminister Thomas de Maiziere (CDU). Justizminister Maas erklärte, die Sicherheit habe oberste Priorität. "Wir müssen alles tun, um die Sicherheit bei dem Spiel zu gewährleisten", sagte der SPD-Politiker. "Ich bin der Mannschaft dankbar, dass sie bereit ist, morgen zu spielen."

 

(APA/SALZBURG24)

(Quelle: salzburg24)

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