Für Melzer, der auch im Vorjahr in Flushing Meadows gegen den unbekannten US-Amerikaner Bradley Klahn gleich zum Auftakt ausgeschieden war, bedeutete das Aus eine Riesen-Enttäuschung. Nach seinem fünften ATP-Titel in der Vorwoche hatte der Weltranglisten-27. auf das Erreichen der zweiten Turnierwoche gehofft. "Natürlich bin ich sehr enttäuscht und angefressen. Ich hatte mir das hier alles ganz anders vorgestellt. Aber ich habe zu zerfahren gespielt, zu viele Fehler gemacht und meinen Matchplan nicht eingehalten. Das hat mir das Genick gebrochen", analysierte Melzer, dessen erster Einsatz wegen Regens hinausgezögert worden war.
Im ersten Satz hatte der neun Jahre ältere Melzer den Weltranglisten-102. aus Moskau zunächst noch im Griff. Nach einem Break zum 3:2 fand er bei 5:3 und Aufschlag Donskoj einen Satzball vor. Dann gelang dem Russen aber das Rebreak zum 5:5 und der Satzgewinn. Im zweiten Satz gab Melzer den Aufschlag zum 2:4 ab und schon bald sah er sich mit einem 0:2-Satzrückstand konfrontiert. Melzer bewies trotz eines neuerlichen Aufschlagverlusts zum 0:1 Kampfgeist: bei 4:5 wehrte Melzer drei Matchbälle ab, den letzten mit einem Netzroller. Als Melzer das Rebreak zum 5:5 gelang, ließ er mit einem martialischen Schrei deutlich erkennen, dass er noch nicht aufgegeben hat.
Es kam zum Tiebreak, das bis zum 3:3 ausgeglichen verlief, doch dann übernahm Donskoj das Kommando und verwandelte Matchball Nummer vier. "Er hat nicht schlecht gespielt, aber im Grunde habe ich das ganz alleine verloren. Es ärgert mich gewaltig, dass ich so den Faden verloren habe. Da kämpfe ich mich zurück wie ein Stier, wehre Matchbälle ab, und spiele dann so ein Tiebreak. Das ärgert mich. Das sollte mir nicht passieren, schon gar nicht in meinem Alter", ließ Melzer seinen Gefühlen freien Lauf.
Während Melzer nun am Donnerstag an der Seite von Julian Knowle noch Doppel spielte, waren am Donnerstag Österreichs letzte zwei Einzelhoffnungen, Patricia Mayr-Achleitner gegen die Kasachin Jaroslawa Schwedowa und Andreas Haider-Maurer gegen Michail Kukuschkin, in der zweiten Runde im Einsatz.
(Quelle: salzburg24)