Dass ihr Ester Ledecka Gold weggeschnappt hatte, sei eben so. "Ich komme trotzdem mit Snowboardern prinzipiell gut aus", scherzte Veith. Die Salzburgerin ist bekanntlich mit dem ehemaligen Snowboarder Manuel Veith verheiratet. Silber im Super-G hatte sich in den Tagen davor in Südkorea fast schon angekündigt, gab sich die Sotschi-Olympiasiegerin doch schon nach Platz 12 im Riesentorlauf extrem positiv. "Körperlich kommt die Kraft zurück. Ich habe nicht gedacht, diesen Winter auch im Riesentorlauf starten zu können. Und jetzt mache ich im Riesen, in Abfahrt und Super-G ein Programm, das manche, die gesund sind, nicht machen", bestätigte sie das.
"Ich hatte lange nicht so viel Spaß wie jetzt"
Außerdem habe sie zuletzt an der Abstimmung viel und erfolgreich getüftelt. "Ich bin so viel weitergekommen, dass ich mir beim Fahren wieder was zutraue. Da war ich schon lange nicht mehr. Es gibt mir das Gefühl, dass das, was ich mache, richtig ist. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß beim Skifahren wie jetzt." Das Ergebnis dieser guten Stimmung war beeindruckend. Zwar hatte sie in Jeongseong schon Interviews als vermeintliche erneute Olympiasiegerin gegeben, am Ende sprach sie aber von gewonnenem Silber. "Weltcup-Rennen sind auch speziell. Aber heute hat es mir extremen Kick gegeben, weil ich wusste, das ist meine einzige realistische Chance auf eine Medaille. Ich habe es immer schon geliebt, es bei Großereignissen auf den Punkt zu liefern. Das liegt mir eigentlich gut."
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Schröcksnadel steht hinter Veith
Lob kam auch von Peter Schröcksnadel. "Dass Anna zurück gekommen ist, ist eine großartige Leistung. Das ist nicht selbstverständlich, denn es ist mit viel Arbeit und erlittenen Schmerzen verbunden", sagte der ÖSV-Präsident. Mit Schröcksnadel hatte Veith 2015 einen Riesen-Konflikt gehabt, wollte deshalb sogar schon aufhören. Der Wendepunkt sei durch mehrere Gespräche gekommen, sagte Veith. "Vorher hat man sich eher was zu Fleiß getan", blickte die dreifache Weltmeisterin noch einmal zurück. "Man muss sich an einen Tisch setzen und herausfinden, was falsch läuft. Über die Zeit kommt das gegenseitige Vertrauen. Jetzt ist es wieder sehr groß.
Was passiert nach Olympia?
Bei so viel Aufwand für ein Comeback stellt sich natürlich die Frage, wie lange die Karriere der 28-Jährigen noch dauern kann. Bei der Olympia-Verabschiedung in Wien hatte Veith gemeint, dass Pyeongchang ihre letzten Spiele sein würden. Auch eine eventuelle Heim-WM 2023 in Saalbach-Hinterglemm wäre wohl zu weit weg. "Ich habe schon so viel erlebt, dass ich das Gefühl habe, ich fahre schon 30 Jahre", erklärte Veith und machte deutlich: "Ich habe viel investiert, um hierherzukommen. Das nächste Jahr ist fix noch geplant. Alles was dann noch kommt, ist schwer zu sagen."
(APA)
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(Quelle: salzburg24)

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