Zuvor hatte sie mit zwei Siegen, einer Niederlage und einem Unentschieden als Zweite im Fünferpool den Aufstieg geschafft, womit eine Medaille bereits fix war. "Das ist Wahnsinn, ich kann es noch gar nicht glauben, dass es zur Medaille gereicht hat", freute sich eine sichtlich erschöpfte Plank im ORF-Interview. "Das ist der größte Erfolg für mich."

Sechste Olympia-Medaille für Österreich
Bei einem Sieg gegen die Bulgarin hätte Plank um Gold weitergekämpft, so war mit der knappen 3:4-Niederlage gegen Goranowa Bronze fix. Die schnelle 3:0-Führung der Bulgarin konterte Plank mit Ippon, was im Karate drei Punkte bringt, aber nicht gleichbedeutend mit dem Kampfende ist. Mit einer weiteren Wertung sicherte sich Goranowa den Aufstieg ins Finale.
Es ist das sechste Edelmetall für das ÖOC-Aufgebot in Japan. Zuvor hatte Anna Kiesenhofer für das 75-köpfige ÖOC-Team sensationell Gold im Rad-Straßenrennen erobert. Dazu gab es Silber im Judo durch Michaela Polleres (bis 70 kg) sowie Bronze für deren Teamkollege Shamil Borchashvili (bis 81 kg), Magdalena Lobnig im Ruder-Einer und Lukas Weißhaidinger im Diskuswurf.
Plank begann mit einer 2:6-Niederlage gegen die japanische 2018-Weltmeisterin Miho Miyahara, ließ dann aber einen 4:3-Erfolg gegen die Kasachin Moldir Schangbyrbay folgen. Es folgte ein 0:0 gegen die Ukrainerin Anschelika Terliuga und ein 3:1-Sieg gegen die Ägypterin Radwa Sayed. Danach hieß es warten, wie der Kampf Terliugas gegen Miyahara ausging.
Harte Auslosung für Plank
Plank konnte es nach der Qualifikation für das Halbfinale und der Fixierung einer Medaille nicht glauben, als sie in der Mixed Zone wartend endlich den Tabellenstand eingeblendet sah. Sie schien an zweiter Stelle auf, fiel ihrem Trainer Juan Luis Benitez Cardenes in die Arme und ließ den Tränen freien Lauf. Immer wieder vergewisserte sie sich beim Coach, ob die Medaille wirklich sicher sei.
Sie habe eine verdammt harte Auslosung gehabt. "Aber jede, die hier ist, ist einfach verdammt hart. Ich habe mich von Anfang an gut auf der Matte gefühlt, es war super. Die Japanerin hat zum Auftakt gegen mich gewonnen, aber ich habe das gut wegstecken können. Ich habe aus jedem Kampf das Beste rausholen können. Ich habe nicht an Punkte gedacht, oder ob es sich ausgeht. Ich hatte den Fokus immer auf der Gegnerin. Es war alles wirklich sauknapp beinander. Umso glücklicher bin ich, dass es gereicht hat."
Bei den Sommerspielen sind die Klassen bis 50 und bis 55 zusammengelegt. Terliuga war im Pool von Plank die einzige Kämpferin, die aus der 55er-Kategorie kommt. Insgesamt waren in dieser Gewichtsklasse nur neun Teilnehmerinnen dabei, eine Konkurrentin fehlte. Das Feld umfasst sechs Kämpferinnen aus der 50er- und drei aus der 55er-Kategorie. Auch Goranowa kämpft normalerweise in der 55er-Kategorie.
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(Quelle: apa)