"Es kann ein kompliziertes Spiel werden", warnte Rapid-Trainer Zoran Barisic aber vor den seit 476 Minuten in der Liga torlosen Kärntnern. "Es wird harte Arbeit auf uns zukommen. Der WAC spielt sehr körperbetont, ist zweikampfstark und dazu auch noch gefährlich bei Standardsituationen", erklärte Barisic, der keine Sorge hat, dass seine Mannschaft nach dem 3:2-Europacup-Triumph bei Ajax Amsterdam den Fokus verlieren könnte. "Im Moment beschäftigen wir uns nur mit dem WAC, das Champions-League-Play-off-Spiel gegen Schachtar Donezk ist noch sehr weit weg. Meine Mannschaft ist hungrig und kann das nächste Spiel kaum erwarten", betonte der 45-jährige Wiener.
Aufgrund der nächsten englischen Woche - schon am Mittwoch steht mit dem Auswärts-Derby gegen die Austria das nächste Bundesliga-Match auf dem Programm - wird am Sonntag eine andere Rapid-Mannschaft als zuletzt in Amsterdam auf dem Platz stehen, auch weil Zentrumsspieler Thanos Petsos wegen Rückenproblemen ausfällt. "Wir hatten bis jetzt schon ein Monsterprogramm und werden frische Kräfte bringen", kündige Barisic an.
Sein Sportdirektor Andreas Müller war indes überzeugt, dass gegen den WAC der nächste Dreier eingefahren wird. "Wir wollen unseren guten Start mit dem dritten Sieg am Sonntag ausbauen", sagte der 52-jährige Deutsche. "Der WAC ist zwar ein unangenehmer Gegner, aber das Trainer-Team wird die Mannschaft so einstellen, dass wir ein gutes Spiel machen und gewinnen werden."
Trotz all der Euphorie nach dem Sieg in Amsterdam erklärte Müller, dass Rapid noch Luft nach oben habe. "Deswegen heißt es, weiter konzentriert arbeiten und beide Beine auf dem Boden lassen. Wir lassen uns nicht blenden und wissen, was wir zu tun haben", bemerkte Müller.
Der WAC hatte beim 0:5-Debakel in der Europa-League-Quali am Donnerstagabend in Dortmund dagegen das wohl einmalige Vergnügen, vor mehr als 65.000 Zuschauern spielen zu dürfen. "Mit Rapid kommt nun gleich die nächste schwere Aufgabe", stöhnte WAC-Coach und Ex-Rapidler Dietmar Kühbauer. "Rapid ist derzeit die beste österreichische Mannschaft und dazu auch noch gestärkt durch den Einzug ins Champions-League-Play-off. Wir müssen schauen, dass wir da einiges besser machen als gegen Dortmund."
Die um zwei Tage kürzere Pause und die Probleme in der Offensive werden die Aufgabe aber noch schwerer machen. Denn der schwedische Stürmer Philip Hellquist dürfte nach seiner Oberschenkelzerrung noch nicht rechtzeitig fit werden, dazu fehlt der Brasilianer Silvio wegen einer Sperre. Und der Slowene Tadej Trdina ist im Moment außer Form - ganz im Gegensatz zu seinem Landsmann Robert Beric: Der Rapid-Torjäger erzielte in bisher acht Bundesliga-Spielen gegen die Wolfsberger bereits neun Tore und damit so viele wie gegen keinen anderen heimischen Oberhaus-Club.
Altachs Europacup-Helden wollen nach ihrer Sternstunde in Guimaraes auch in der Fußball-Bundesliga wieder Stärke beweisen. Am Sonntag (16.30 Uhr/live ORF eins und Sky) haben die Vorarlberger bei ihrem Saison-Heimdebüt Sturm Graz zu Gast. Es ist ein Duell der Sieglosen: Während Sturm nach zwei Runden bei zwei Unentschieden hält, liegt Altach mit null Zählern sogar am Tabellenende.
Für den Dritten der abgelaufenen Saison ist es auch der erste Pflichtspielauftritt in seinem im Sommer umgebauten Heimstadion. Im Schnabelholz wurde durch die neue Rasenheizung auch das Spielfeld ein wenig vergrößert, Ende Juli ein neues Grün verlegt. "Wir freuen uns darauf und hoffen auf ein ausverkauftes Haus. Wie wollen unbedingt unsere ersten Punkte holen", betonte SCR-Trainer Damir Canadi.
Während Altach mit einem Erfolgserlebnis in den Liga-Alltag geht, musste Sturm einen Rückschlag einstecken. In Kasan kam das Aus in der Europa League. Für Trainer Franco Foda war es deshalb umso wichtiger, den Schalter nun umzulegen. "Wichtig ist es jetzt, uns auf die nächsten Aufgaben zu konzentrieren und Belastungen der Reise abzuschütteln", sagte der Deutsche. Kapitän Michael Madl meinte ebenfalls: "Nachtrauern hilft nicht, wir müssen jetzt Vollgas geben."
Nach zwei 1:1-Remis in Heimspielen muss Sturm erstmals auswärts antreten. Im "Ländle" klappte es in der vergangenen Saison dabei überhaupt nicht wie gewünscht. Die heimstarken Altacher gewannen gegen Sturm beide Heimspiele und blieben dabei ohne Gegentreffer (1:0, 2:0). Auch diese Saison präsentierten sich die Steirer bisher wenig effizient.
"Sturm ist eine Mannschaft, die diese Saison auch ihre Probleme hat mit dem Torschießen hat, die sicher aus dieser Situation raus kommen will. An sich ist Sturm eine gute Mannschaft", erkannte Canadi. Der Wiener wird in seiner Start-Elf wahrscheinlich wieder kräftig rotieren. Bis auf den langzeitverletzten Christian Schilling stehen Altach alle Profis zur Verfügung.
Sturm plagt ein Personalproblem an der linken Defensivseite. Christian Klem ist wie Charalampos Lykogiannis am Oberschenkel verletzt, dazu fehlt Marvin Potzmann aufgrund einer Sperre. Martin Ehrenreich dürfte von der rechten auf die linke Flanke rücken. Foda wollte trotz der Blessuren nicht lamentieren. "Auch diese Dinge müssen wir wegstecken. Wenn wir in Altach so wie gegen Kasan auftreten, dann können wir dort was mitnehmen", betonte er.
Immerhin darf Sturm notieren, dass der letzte Vergleich mit Altach klar zugunsten der "Blackys" ausging. Am 11. April gab es für die Gäste in Graz eine 0:5-Abfuhr.
(Quelle: salzburg24)