Absichtlicher Crash?

Emotionen kochen nach Verstappen-Manöver hoch

Veröffentlicht: 02. Juni 2025 09:09 Uhr
Das Verstappen-Manöver beim Großen Preis von Spanien sorgt auch am Tag danach noch für Gesprächsstoff. "Das war Road Rage, das kann nicht sein", urteilte etwa Mercedes-Boss Tot Wolff. Max Verstappen selbst äußerte sich nur knapp.

Das Wut-Manöver von Max Verstappen hat beim Großen Preis von Spanien reichlich Verwunderung ausgelöst. In einer turbulenten Schlussphase kollidierte der Formel-1-Weltmeister mit seinem Red Bull absichtlich mit dem Mercedes von George Russell und verspielte wegen einer Zehn-Sekunden-Strafe wichtige Punkte im WM-Kampf. "Ich habe das auch schon mal gemacht", sagte der zweitplatzierte McLaren-Pilot Lando Norris nach Ansicht der TV-Bilder vor der Siegerehrung. "In Mario Kart."

Auch Russell war nach Rennende überrascht und konnte sich die Fahrweise des Vierfach-Champions nicht erklären. "Vielleicht hat er vergessen, dass das ein Formel-1-Rennen ist und kein Simulator-Rennen. Es war sehr überraschend für mich, dass er so fährt. Ich war glücklich, dass ich keinen großen Schaden am Auto hatte. Ich weiß nicht, was da bei ihm im Kopf vorgegangen ist", sagte der Brite, der hinter dem McLaren-Duo Oscar Piastri, Norris sowie Leclerc den vierten Platz belegt hatte.

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Mercedes-Boss Toto Wolff versuchte, eine Erklärung zu finden. "Er hat sich vielleicht gedacht, er lässt ihn kurz vorbei und überholt ihn dann wieder zurück?", fragte der Wiener im ORF. Die Aktion bewertete Wolff wie viele im Paddock. "Das war Road Rage, das kann es nicht sein." Wenn man sich ärgert, müsse man sich "schon ein bisschen unter Kontrolle halten". Denn Verstappen ließ Russell anscheinend freiwillig vorbei, nur um kurz vor der Kurve zu beschleunigen und den Mercedes-Piloten inklusive harter Berührung wieder zu überholen. "Er verwendet das Auto wie einen Rammbock", urteilte ORF-Experte Alexander Wurz.

Marko sah Frust bei Verstappen

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko verteidigte seinen Schützling, der nach einer ungünstigen Reifenwahl des Austro-Rennstalls nicht amüsiert war. "Es war eine aufgereizte Stimmung. Dann ist schon ein gewisser Frust da, der sich in der Fahrweise ausdrückt", erklärte der Steirer bei Sky. Für ihn sei es verständlich gewesen, dass Verstappen frustriert war. Für das Manöver erhielt er drei Strafpunkte, womit er bei elf für einen Zeitraum von zwölf Monaten steht. Sollte Verstappen in Kanada oder in Spielberg einen zwölften Strafpunkt erhalten, würde er für einen Grand Prix gesperrt werden.

Der Titelverteidiger hatte sich in Montmelo auf Podestkurs befunden, ehe eine späte Safety-Car-Phase alles durcheinanderwürfelte. Aus Mangel an Alternativen erhielt der Niederländer von seinem Team einen frischen harten Reifensatz. "Die Alternative wäre ein sieben Runden alter Soft gewesen", sagte Marko. "Da war die Annahme, dass der harte Reifen die bessere Lösung ist. Der war in der Aufwärmung aber eine Katastrophe und im Grip mindestens eine Sekunde langsamer als die Konkurrenten auf den Soft."

Verstappen wenig auskunftsfreudig

Verstappen musste Leclerc nach einem verpatzten Restart ziehen lassen, gegen Russell verteidigte er seine Position nach einer Berührung durch den Briten in der ersten Kurve außerhalb der Strecke. Deshalb erhielt Verstappen von seinem Renningenieur die Anweisung, den Silberpfeil überholen zu lassen. Die Rennkommissare erklärten nach dem Rennen allerdings, dass sie überhaupt nicht eingegriffen hätten.

Nach dem Rückfall in alte Verhaltensmuster - in der Vergangenheit war Verstappen für seine oft zu aggressive Fahrweise, die oft in Kollisionen endete, bekannt - war er wenig auskunftsfreudig. Auf die Frage, ob die Aktion gegen Russell Absicht gewesen sei, entgegnete Verstappen trotzig: "Spielt das eine Rolle?" Sie seien viel zu langsam, um um den Titel zu kämpfen, meinte er. Am Ende wurde es ein zehnter Platz und damit ein WM-Punkt, sowie die drohende Gefahr einer Rennsperre.

Ex-Weltmeister Nico Rosberg hatte während des Rennens mit einer Disqualifikation für Verstappen gerechnet. "Das war furchtbar. Das muss die schwarze Flagge geben, da gibt es keine andere Möglichkeit", sagte der Deutsche bei Sky.

(Quelle: apa)

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