Das ÖSV-Team musste sich mit zwei Strafrunden und 13 Nachladern wie schon in den vergangenen drei Jahren mit dem "Blech"-Rang begnügen. Die bisher letzten Podestplätze im Pillerseetal hatte es 2010 durch die Staffel und Eder in der Verfolgung gegeben.
Im diesjährigen Schlussbewerb gerieten die Österreicher vor erneut 14.000 Zuschauern durch eine Strafrunde von Startläufer Grossegger früh ins Hintertreffen. Dabei hatte der Salzburger zwischenzeitlich sogar geführt. Im Stehendschießen kam aber das große Zittern. "Beim Laufen habe ich mich sicher nicht übernommen. Der Fuß hat einfach keine Ruhe gegeben, dann ist es schwierig zu treffen. Ich habe alles probiert, aber dann ist noch einer daneben gegangen", meinte der Salzburger, der als 17. an Eberhard übergeben hatte.
Eberhard holte zunächst auf, machte aber viel durch eine Strafrunde wieder zunichte, um auf der Schlussrunde dank starker Leistung erneut viel Zeit und etliche Plätze gutzumachen. "Ich habe alles auf eine Karte gesetzt, die Strafrunde ist mir passiert, ich habe den Rückstand aber noch in Grenzen halten können", sagte Eberhard, der Eder an sechster Stelle losschickte.
Eder unterliefen am Schießstand zu viele Fehler (3), um entscheidend Boden gutzumachen. Er übergab als Fünfter an Landertinger. Der Schlussläufer musste auch noch zweimal nachladen, überholte aber immerhin die Schweden. Auf die drittplatzierten Franzosen mit Schlussmann Martin Fourcade fehlten am Ende neun Sekunden. "Es wäre schon noch mehr gegangen, die zwei Liegendfehler zipfen mich schon ein bisschen an", ärgerte sich Landertinger. Am Samstag hatte der Ex-Weltmeister als Fünfter der Verfolgung für das beste ÖSV-Einzelergebnis der Saison gesorgt.
Beim nächsten Staffelauftritt in Hochfilzen im Zuge der Heim-WM im Februar 2017 wolle er den verflixten vierten Platz aber unbedingt vermeiden. "Ich hoffe das passiert nicht mehr. Auf das Podest warten wir nun schon recht lange, das wird hoffentlich etwas im nächsten Jahr", so der Hochfilzener.
Neben Landertinger kann aber auch Eder nach den Einzelrängen 11 und 12 als Gesamtweltcup-Achter recht zufrieden nach Pokljuka weiterreisen. Eberhard hatte vor Heimpublikum als Siebenter des Sprints immerhin ein seltenes Erfolgserlebnis. Grossegger und Routinier Daniel Mesotitsch vermochten dagegen gar nicht zu überzeugen.
Im Kampf um den Staffelsieg wurde der führende Norweger Emil Hegle Svendsen in der Schlussrunde von Russlands Anton Schipulin eingeholt und stehen gelassen. Olympiasieger Russland hatte auch schon im Vorjahr triumphiert.
Die österreichischen Damen haben in der Hochfilzen-Staffel erwartungsgemäß nur eine Nebenrolle gespielt. Das Quartett Lisa Hauser, Dunja Zdouc, Fabienne Hartweger und Katharina Innerhofer belegte am Sonntag bei neuerlichem Schönwetter vor mehr als 10.000 Zuschauern mit großem Rückstand Rang 17. Der Sieg ging erstmals in der Weltcupgeschichte an Italien.
Startläuferin Hauser machte ihre Sache wie schon in den Einzelbewerben (12. und 13.) gut und übergab nach zwei Nachladern mit nur zwölf Sekunden Rückstand als Zehnte an Zdouc. Die Kärntnerin und ihre Teamkolleginnen fielen danach aber sukzessive zurück. Im Ziel fehlten Österreich (im Vorjahr 13.) nach einer Strafrunde von Hartweger und insgesamt 13 Nachladern fast fünf Minuten auf die Siegerinnen. Deren Südtiroler Schlussläuferin Dorothea Wierer setzte sich im Zielsprint knapp gegen die Deutsche Franziska Preuß durch. Dritter wurde die Ukraine.
Aus dem ansonst enttäuschenden ÖSV-Frauenlager kann nach den Heimbewerben nur Hauser positiv bilanzieren. "Die Einzelrennen waren super, ich habe meine besten Ergebnisse in Hochfilzen getoppt", meinte Hauser. Sie freue sich jetzt auf zwei freie Tage zur Erholung und ihren 22. Geburtstag am Mittwoch.
Bei den nächsten Rennen in Pokljuka gelte es, die bisher gezeigte Konstanz zu halten. Hauser ist nach mehreren Top-15-Ergebnissen auch in der Weltcup-Gesamtwertung als Elfte auf Tuchfühlung mit der Spitze. "Ich hoffe, dass es weiter so hinhaut. Die Ziele, die ich mir vor der Saison gesetzt habe, sind eigentlich schon erreicht", so die auch schon in Östersund vorne mitgelaufene Tirolerin. Ihre Teamkolleginnen haben dagegen großen Aufholbedarf.
(Quelle: salzburg24)