Thema Nummer eins vor der Partie im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion ist die Sicherheit. Verstärkte Einlasskontrollen und deutlich mehr Ordner als die üblichen 400 bis 600 sollen für einen reibungslosen Ablauf sorgen. Die Hamburger Polizei bezeichnete die Sicherheitslage in der Hansestadt als unverändert. Wie seit einigen Monaten schon gebe es eine abstrakte Gefährdungslage, sagte Polizeisprecher Timo Zill. "Wir haben aber keine konkreten Hinweise auf eine besondere Gefährdung in Hamburg." Die Polizei sei dennoch besonders wachsam.
Der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer appellierte an die Fans, keinerlei Knaller oder Böller ins Stadion zu bringen. "Das wäre das falsche Zeichen und könnte Panik bereiten", sagte der Deutsche. Dass die Runde planmäßig durchgeführt wird, ist im Sinne der Clubs. "Es gibt keine Alternative. Wir müssen als Zivilgesellschaft Courage zeigen und dürfen nicht kapitulieren. Sonst jubeln doch genau die Leute, die jetzt nicht jubeln sollen", fand BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke deutliche Worte. Und HSV-Trainer Bruno Labbadia ergänzte: "Ich finde es absolut richtig, dass wir spielen."
Er versuche das Thema auszublenden und nicht groß mit der Mannschaft zu diskutieren: "Es ist nicht so, dass wir es verdrängen, aber jeder hat eine andere Art, es zu verarbeiten. Man muss die Angst und Bedenken auch einmal ausblenden." Der Terror und seine Auswirkungen seien in den Medien präsent, Labbadia wolle es nicht noch größer machen, indem er es mit den Spieler lange diskutiere. Fußball solle generell Freude bringen. "Das versuchen wir den Fans am Freitag wieder nahezubringen", erklärte der HSV-Coach.
Nach zwei Gedenkminuten für die Opfer der Paris-Anschläge sowie den am 10. November in seiner Geburtsstadt Hamburg verstorbenen Altkanzler Helmut Schmidt sollen die Spieler für Schlagzeilen sorgen. In der Offensive ruhen die HSV-Hoffnungen auch in Gregoritsch, der am Dienstag bei der 2:4-Niederlage der ÖFB-U21 in Deutschland mit einem Doppelpack und seinen Quali-Toren acht und neun neuerlich aufzeigen konnte. "Die Treffer werden ihm weiter viel Selbstbewusstsein geben, und es ist immer schön, wenn einer unserer Spieler eine so große Rolle in einem Team spielt", sagte Labbadia über den 21-jährigen Stürmer.
Die zwei Partien sieglosen Gastgeber sind als Tabellenelfter in der Außenseiterrolle. "Der BVB gehört nicht nur tabellarisch, sondern auch personell zu den besten Mannschaften der Liga. Sie sind sehr spielstark und haben eine gute Entwicklung genommen", hat der HSV-Coach großen Respekt vor den Dortmundern. Der Ligazweite feierte zuletzt sieben Pflichtspielerfolge hintereinander, in der Meisterschaft wurden die jüngsten vier Partien gewonnen.
Programm der 13. Runde der deutschen Fußball-Bundesliga:
Freitag (20.30 Uhr): Hamburger SV (Gregoritsch) - Borussia Dortmund
Samstag (15.30): VfB Stuttgart (Klein, ohne Harnik/verletzt) - FC Augsburg (Manninger), VfL Wolfsburg - SV Werder Bremen (Junuzovic, Grillitsch), Eintracht Frankfurt (Lindner) - Bayer 04 Leverkusen, 1. FC Köln (Hosiner, Trainer Stöger) - 1. FSV Mainz 05 (Baumgartlinger), Borussia Mönchengladbach (ohne Stranzl/verletzt) - Hannover 96. 18.30: FC Schalke 04 (Gspurning) - FC Bayern München (Alaba)
Sonntag (15.30): Hertha BSC - TSG 1899 Hoffenheim. 17.30: FC Ingolstadt 04 (Özcan, Suttner, Hinterseer, Trainer Hasenhüttl) - SV Darmstadt 98 (Garics)
(Quelle: salzburg24)