Erneut beginnt das Playoff-Halbfinale zwischen Eishockey-Meister Red Bull Salzburg und Bozen bei null. Das Team von Trainer Oliver David verlor das vierte Duell mit 2:3 und kassierte damit den 2:2-Ausgleich in der Serie. In der Schlussphase kam es in Südtirol zu hässlichen Szenen. Das Halbfinal-Drehbuch zwischen Eishockey-Meister Red Bull Salzburg und Bozen hat seit Dienstagabend zwei neue Kapitel, wobei das Sportliche in den Hintergrund geriet.
Affenlaute gegen Ali Wukovits
In der Schlussphase wurde es in der mit über 5.000 Fans gut gefüllten, aber nicht ausverkauften Bozener Eishalle Palaonda nicht nur hitzig, sondern auch hässlich. Zweimal wurden rassistische Rufe und Affenlaute gegen Bulls-Stürmer Ali Wukovits laut, der sich davon aber nicht beirren ließ. "Ich habe das nicht gehört, aber wir werden der Sache sofort nachgehen", kündigte Salzburgs Trainer Oliver David auf S24-Nachfrage an. Szenen, die ein sonst flottes Playoff-Duell zumindest zum Schluss überschatteten.
Liga ermittelt nach diskriminierende Äußerungen in Bozen
Die ICE Hockey League hat wegen diskriminierenden Äußerungen und Lauten von Fans beim Abgang eines Salzburg-Spielers am Dienstag in Bozen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die betroffenen Vereine, Spieloffizielle und Ligavertreter vor Ort seien aufgefordert worden, entsprechende Stellungnahmen und Wahrnehmungsberichte zu übermitteln, so die Liga am Mittwoch. Abhängig davon werde die mit dem Fall befasste ICE-Rechtskommission eine Entscheidung treffen.
Gleichzeitig betonte die Liga, dass man jegliche Form von Fremdenhass und Diskriminierung kategorisch ablehne. Bozen hatte am Dienstag im Halbfinale gegen Red Bull Salzburg mit einem 3:2-Erfolg auf 2:2 gestellt. Die nächste Partie der Serie findet am Donnerstag in Salzburg statt. Erst im Jänner mussten sich die Südtiroler wegen Vorfällen gegen Schiedsrichter Kristijan Nikolic beim Tiroler Derby gegen Innsbruck öffentlich gegen Diskriminierung und Rassismus jeglicher Art aussprechen. Scheinbar ohne größere Wirkung bei der Tifosi.
Salzburg zündet Turbo erst im Finish
Mit zahlreichen Undiszipliniertheiten nahm sich die Crew von Headcoach Oliver David südlich des Brenners oft selbst aus der Partie. Nach dem 1:0 durch Connor Ford (19.) waren es nach dem ersten Seitenwechsel der Ex-Salzburger Dustin Gazley (28.) und Luca Frigo (40.), die noch vor der zweiten Pause auf 3:0 erhöhten und undisziplinierte Salzburger in Überzahl eiskalt bestraften.
0:3? Das war den Bullen seit Sonntag bestens bekannt, hatten sie doch in Spiel drei nur sieben Minuten gebraucht, um einen Drei-Tore-Rückstand in eine 4:3-Führung umzuwandeln. Auch am Dienstagabend in Bozen starteten die Salzburger eine Aufholjagd, kamen aber nur bis auf ein Tor heran.
Erst traf Mario Huber (46.) zum 3:1, dann legte Paul Huber (53.) das 3:2 nach. "Das ist frustrierend für uns. Wir sind wieder nicht gut genug ins Spiel gekommen. Auch wenn wir den Rückstand fast noch aufgeholt hätten, dürfen wir es einfach nicht so weit kommen lassen", machte Lucas Thaler nach Spielschluss in der Mixed Zone deutlich.
KAC zieht Final-Ticket
Am Donnerstag (19.15 Uhr) kehrt die Best-of-Seven-Serie zurück nach Salzburg. Ein Comeback von Topscorer Peter Schneider sei dann laut Oliver David "durchaus möglich". Im zweiten Halbfinal-Duell setzte sich der KAC bei Pustertal mit 5:3 durch und zog per Sweep das erste Final-Ticket in der Eishockey-Liga.
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(Quelle: salzburg24)