Dass er "Jedermann" Cornelius Obonya nicht in die Hölle mitnehmen kann, findet er "überhaupt nicht gerecht", wie Schwarz im APA-Gespräch trotzdem gut gelaunt erzählte. "Ich ziehe oft den Kürzeren. Aber ich kann mich damit trösten: Bei mir hätte er es lustiger als da oben beim Glauben - langweilig."
Teufel für Schwarz die „liebste Figur"
Der Teufel ist für den 42-jährigen österreichischen Schauspieler auch die "liebste Figur" in Hofmannsthals Schauspiel vom Sterben des reichen Mannes. "Ich kann mit dem Teufel viel anfangen. Die Figur ist mir sehr nahe." Schwarz präzisierte aber gleich seine Aussage, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: "Ich bin kein teuflischer Mensch. Wir haben aber alle den Teufel in uns. Er ist so ein Kompass für uns. Ich höre immer diese Stimmen: so oder so?, und deswegen weiß ich: Wenn der Teufel sagt in die eine Richtung, dann muss ich in die andere Richtung - das hilft."
„Bin in eindirekter Teufel"
Wenn er seine Rolle betrachtet, so sieht sich Schwarz nicht als bösartiger Teufel, wie er erklärte. "Ich bin ein direkter Teufel, glaube ich, gerade heraus." Und weil er sehr laut sprechen muss, hört er während seines Auftrittes auf dem Domplatz seine eigene Stimme zurückhallen. Ob er erkennen kann, wie er bei den Zusehern mit seiner Performance ankommt? "Man kriegt schon ein bisserl etwas mit. Ich bin sehr frontal zum Publikum. Man sieht die Gesichter, dass Leute den Mund offen halten und gebannt auf einen schauen. Da denke ich mir: Hoffentlich ist es ein gutes Zeichen."
Jedermann: Publikum war begeistert
Der begeisterte Schlussapplaus des Publikums nach der Premiere am vergangenen Samstag dürfte auch dem Teufel bestätigt haben, dass die Neuinszenierung der Regisseure Julian Crouch und Brian Mertes ein Erfolg wurde. "Ich bin jetzt sehr erleichtert", sagte ein sichtlich entspannter "Teufel".
Simon Schwarz wurde mit "Die Siebtelbauern" von Stefan Ruzowitzky 1998 bekannt und für seine Rolle mit einem Max-Ophüls-Preis als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Zu seinen weiteren Filmen zählen u.a. "Wanted" (1999) und "Nordwand" (2008) sowie Wolfgang Murnbergers Verfilmungen der Wolf Haas-Krimis "Komm, süßer Tod" (2000), "Silentium" (2004) und "Der Knochenmann" (2009). Im Fernsehen spielte er u.a. in den "Trautmann"-Krimis, in "Tatort" und "Schnell ermittelt" sowie jüngst in David Schalkos TV-Serie "Braunschlag". (APA)
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(Quelle: salzburg24)

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