Schwarzes "Kernland" war Salzburg allerdings nie; so gelang es der ÖVP dort nur zweimal (1945 und 1984), bei Landtagswahlen die absolute Mehrheit zu erobern. Bei der Wahl im Jahr 1969 - als im Bund die ÖVP-Alleinregierung am Ruder war - lag die SPÖ fast schon gleichauf mit der ÖVP. 2004 gelang es den Roten unter der schwarz-blauen Bundesregierung, die intern zerstrittene ÖVP mit ihrem geschwächten Chef LH Franz Schausberger zu überholen. 2013 schaffte die Volkspartei wieder die Wende: Sie wurde erneut stärkste Kraft im Land, allerdings mit dem deutlich schlechtesten Ergebnis der Nachkriegsgeschichte: lediglich 29 Prozent bedeuteten ein Minus von 7,5 Prozentpunkten zur Wahl 2009.
FPÖ 2004 auf historischem Tief
Die SPÖ profitierte 2004 auch vom Einbruch der FPÖ, die damals ebenfalls der Bundesregierung angehörte und auf ihren historischen Tiefstwert fiel. Den konnte sie fünf Jahre später allerdings mit 13,02 Prozent wieder weit hinter sich lassen - was vor allem für die SPÖ Stimmeinbußen bedeutete. So hatte sich der Abstand zwischen SPÖ und ÖVP 2009 schon wieder auf 2,82 Prozentpunkte verringert, ehe die Machtverhältnisse im Sog des Finanzskandals 2013 überhaupt wieder kippten.
Grüne profitierten vom Finanzskandal
Den Grünen war es bei den drei Urnengängen vor dem Finanzskandal hintereinander nicht gelungen, ein drittes Mandat im Landesparlament zu erringen, das den Klubstatus und damit eine Reihe von Vorteilen - etwa bei der finanziellen wie personellen Ausstattung - gebracht hätte. Aber 2013 profitierten sie am meisten vom Spekulationsskandal - und erzielten mit 20,2 Prozent einen historischen Höchstwert, der ihnen auch die Regierungsbeteiligung einbrachte.
Team Stronach als fünfte Partei im Landtag
Erstmals in der Geschichte des Salzburger Landtags zog mit dem Team Stronach 2013 eine fünfte Partei in den Chiemseehof ein. Die Drei-Mandatare-Fraktion zerbröselte aber seither. Nach zwei Austritten von Landtagsabgeordneten änderte das Team Stronach im Sommer 2017 seinen Namen auf "Freie Wähler Salzburg". Gleichzeitig schmolz die FPÖ mit dem Rauswurf von Karl Schnell und vier seiner Gefolgsleute zur Ein-Frau-Fraktion. Schnell und seine Konsorten blieben als "Freie Partei Salzburg" im Landtag.
(APA)
(Quelle: salzburg24)