Vom Tormann zum Politiker, wie war der Wechsel für Sie?
„Der Wandel ist eigentlich schrittweise erfolgt. Vor einem Jahr traf ich Frank Stronach. Als ich ihm von meinen Vorstellungen von Politik erzählte, und sagte, dass die Generation meiner Tochter das auslöffeln muss, was meine Generation verbockt hat, sagte er 'so Leute wie dich kann ich brauchen'. Im Spätherbst des Vorjahres fragte Frank Stronach mich dann, ob ich mir vorstellen könne, das Team Stronach in Salzburg aufzubauen. Den Aufbau eines Projektes unterstütze ich grundsätzlich gerne. Dann ging alles sehr schnell, und nun bin ich da, wo ich mich vor einem halben Jahr noch nicht gesehen habe.“
Warum Team Stronach?
„Grundsätzlich, die Worte Wahrheit, Transparenz und Fairness werden wohl die Worte des Jahres werden. In diese drei Worte interpretiere ich auch all das, was ich als Bürger als das Mindeste von der Politik verlangen kann. Damit konnte ich mich einfach identifizieren. Zudem, bei Frank Stronach ist es so, dass er sein Geld investiert, nicht das der Bürger. Für mich war auch wichtig, dass die Partei nicht zu weit links und nicht zu weit rechts ist. Wirtschaftskompetenz wird man Frank Stronach wohl nicht absprechen können.“
Drei Worte mit denen sie Frank Stronach beschreiben?
„Erfolgreich, weise, authentisch.“
Wie beurteilen sie die aktuelle Politik in Salzburg?
„Ein guter Politiker ist der, der den anderen besser schlecht macht (lacht). Die Sache mit dem Finanzskandal läuft nun seit Dezember. Dann war Silvester, und nun kommt es mir so vor, als sei noch immer Silvester: Jeden Tag ein neuer Kracher. Wenn ich mir das Programm der letzten Legislaturperiode ansehe, was versprochen und was umgesetzt wurde, dann frage ich mich, was soll das Ganze? Ich denke auch, dass in der letzten Periode die Oppositionsparteien versagt haben. Und über die Regierungsparteien brauchen wir gar nicht zu reden, das ist mit einem Wort erbärmlich.“
Zurzeit greift das Team Stronach in Salzburg häufig den Finanzskandal auf. Wie glauben Sie mit dem Slogan „Wahrheit, Transparenz und Fairness“ künftig für neue Politik in Salzburg sorgen zu können?
Wir greifen den Finanzskandal auf, weil das eine elementare Sache ist, die auch die Zukunft beeinflussen wird. Die Transparenz ist unumgänglich. Die Wahrheit kommt ins Spiel, wenn man fragt, wo kommt der Wohlstand her? Ist er ehrlich erarbeitet oder ist er nur geliehen? Hier muss man den Bürgern gegenüber ehrlich sein. Die Fairness an sich: Wir sind in Salzburg sehr fleißig, das Know-how darf nicht abwandern, es müssen Arbeitsplätze generiert werden. Ein Mitarbeiter, der an einem Unternehmen beteiligt ist, wird ganz anders arbeiten."
Das Team Stronach ist stark auf die Person Frank Stronach aufgezogen. Gibt es hier des Öfteren interne Meinungsverschiedenheiten?
„Ich kann hier nur von Salzburg sprechen. Es gibt natürlich immer wieder Diskussionen unter uns, weil wir ein sehr heterogenes Team sind. In unserer Landesorganisation funktioniert die Zusammenarbeit hervorragend. Wir sind nicht unbedingt der Bundespartei untergeordnet, sie unterstützt uns. Frank Stronach ist eine Persönlichkeit, die, ich will nicht sagen polarisiert, aber authentisch ist. Frank Stronach ging es darum, dass die Landesorganisationen selbstständig arbeiten können.“
Wer ist Ihrer Meinung nach der stärkste Konkurrent für das Team Stronach bei der Landtagswahl?
„Wir haben ein Ziel definiert, den Clubstatus. Wenn eine Regierungsverantwortung ins Haus steht, dann glaub' ich, dass wir Kompetenzen haben. Hier geht es meiner Meinung nach nicht um Konkurrenz, denn dann würde ich schauen, dass ein anderer schlecht dasteht. Das brauchen wir jedoch nicht, denn das machen die anderen untereinander. Der Wähler wird das also ganz einfach am 5. Mai entscheiden.“
Ihre Prognose für den 5. Mai?
„Wetterprognose (lacht)? Es ist so schwierig. Es hängt davon ab, ob wir es schaffen, in dieser kurzen Zeit die wahlentscheidenden Botschaften unter das Volk zu bringen. Es wird auch entscheidend sein, wie die Mitbewerber sich verhalten. Vielleicht passiert auch noch irgendetwas bis zur Wahl, keine Ahnung. Wichtig für uns ist es, den Clubstatus zu erreichen. Sollten es mehr werden als diese neun Prozent, werden wir uns gerne Gedanken machen, wie wir uns einbringen können.“
(Quelle: salzburg24)