Österreich

2020 mindestens 3 Prozent BIP-Rückgang

ABD0063_20170330 - WIEN - ÖSTERREICH: Ein Fassadendetail am OeNB-Gebäude aufgenommen am Donnerstag, 30. März 2017, im Rahmen der Generalversammlung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in Wien. - FOTO: APA/HERBERT NEUBAUER

Veröffentlicht: 31. März 2020 12:34 Uhr
Die Nationalbank geht für heuer in einem "moderaten COVID-19-Szenario" von einem Schrumpfen der österreichischen Wirtschaft um mindestens drei Prozent aus. Für 2021 könnte aber dafür ein "vergleichsweise kräftiger Aufschwung" folgen, so die erste Schätzung der OeNB-Prognostiker. Sollten die Einschränkungen der Regierung nicht vor dem Sommer gelockert werden, schrumpft die Wirtschaft stärker.

"Diese Prognose ist naturgemäß mit äußerst großen Unsicherheiten behaftet", ergänzt die Nationalbank. "Angesichts der Coronakrise sind die im Geschäftsbericht 2019 getroffenen Aussagen zu Perspektiven für 2020 und darüber hinaus aufgrund des Redaktionsschlusses Mitte Februar und der erforderlichen Produktionszeit inzwischen überholt", sagte Gouverneur Robert Holzmann.

Nationalbank blickt zufrieden auf 2019 zurück

Die Bankenaufsicht wird unterdessen "ihren Spielraum bei Maßnahmen nutzen, um den Banken vorübergehend regulatorische Erleichterungen zuzugestehen", versprach Gottfried Haber, Vize-Gouverneur der Nationalbank, am Dienstag anlässlich der Präsentation des OeNB-Jahresberichts. Österreichs Banken seien "deutlich krisenfester" als vor zehn Jahren, die Bemühungen der Vergangenheit wirkten nun der Krise entgegen.

Die Nationalbank (OeNB) hat für 2019 ein gutes Geschäftsergebnis ausgewiesen. Diversifikation und risikoreduzierende Maßnahmen hätten sich gelohnt, so Nationalbankdirektor Thomas Steiner. Die Bilanzsumme stieg zum Jahresende um 3,3 Prozent auf rund 155 Mrd. Euro. Der Anstieg des Goldpreises habe die Bilanz um 2 Mrd. Euro, der gestiegene Euro-Banknotenumlauf um 3 Mrd. Euro erhöht.

Satter Zuwachs im geschäftlichen Ergebnis

Da die Aufwendungen, vor allem dank rückläufiger Kosten für die Altersvorsorge, sanken, legte das geschäftliche Ergebnis um 15,7 Prozent auf 328 Mio. Euro zu. An den Bund werden 248 Mio. Euro gezahlt, davon entfallen 182 Mio. Euro auf den 90-prozentigen Gewinnanteil des Bundes und 65 Mio. Euro auf die Körperschaftsteuer. Die FTE-Nationalstiftung erhält 66,7 Mio. Euro, davon 30,3 Mio. Euro aus dem Gewinnanteil des Bundes und 36,4 Mio. Euro aus der Veranlagung des Jubiläumsfonds. Das Nettozinsergebnis der OeNB sankt von 720 Mio. Euro im Vorjahr auf 681 Mio. Euro.

Für das Jahr 2020 hat die Umsetzung der im März von der EZB angekündigten geldpolitischen Maßnahmen mit zwei Wertpapierankaufprogrammen zu 120 und 750 Mrd. Euro höchste Priorität. "Diese sehr großen Pakete haben unmittelbar zu einer gewissen Beruhigung auf den Finanzmärkten beigetragen", vermerkt die Nationalbank. Die OeNB will Anfang Juli mit den Sozialpartnern und anderen wichtigen Institutionen über die Geldpolitik diskutieren.

Die Nationalbank sei dafür aufgestellt, Österreich mit Bargeld zu versorgen, versichert Direktor Eduard Schock, der in der OeNB den Bereich Bargeld und Zahlungsverkehr verantwortet.

(Quelle: apa)

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