In der Anklage sind 74 Geschädigte aufgeführt, der Schaden liegt bei rund drei Millionen Euro. Er nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.
"Ich fühle mich vollinhaltlich schuldig im Sinne der Anklageschrift", sagte der 52-Jährige vor Gericht. Er erklärte die Taten mit seiner Spielsucht. Eine Therapie sei fehlgeschlagen. Seit 2002 finanzierte er seine Sucht mit dem Geld argloser Anleger. 2008 habe er dann den Überblick verloren, aber dennoch weiter gemacht.
Gutachter Johann Neuner hatte die fünf Konten des Angeklagten, seine Aufzeichnungen und die seiner Opfer analysiert. Auf den Konten gab es eine unglaubliche Vielzahl von Bewegungen, von Überweisungen, aber auch von Barein- bzw. -auszahlungen, allein im April 2007 gab es jeweils mehr als 20.000. Im Zeitraum 2005 bis 2012 wurden 2,3 Millionen Euro von vermeintlichen Anlegern überwiesen, 950.000 Euro an Anleger transferiert. Dazu kommen unzählige Barbewegungen, oft innerhalb weniger Tage. "Warum er das einzahlt und dann wieder abhebt, ist mir ein Rätsel geblieben."
Der Gutachter machte den Gesamtschaden mit 2,8 bis drei Millionen Euro fest, der 52-Jährige dürfte insgesamt 5,4 Millionen für "Veranlagungen" eingenommen haben. Besonders hartnäckige "Kunden" erhielten ihr Geld zurück, finanziert durch Einnahmen anderer Gutgläubiger. Warum angesichts der vielen Kontobewegungen erst 2013 eine Geldwäsche-Verdachtsmeldung eines Instituts einging, konnte Neuner nicht sagen. Wie oft der 52-Jährige im Casino gespielt hat und wie viel Geld er dabei verlor, konnte auch nicht mehr genau eruiert werden.
(Quelle: salzburg24)