Viel Gedränge am ersten Tag des heurigen Donauinselfests: Rund 900.000 Menschen - und damit so viele wie zum Auftakt des vergangenen Jahres - fanden sich im Laufe des Freitags auf dem Eiland ein, um sich mit diversen Konzerten und jeder Menge Promillehältigem auf das Wochenende einzustimmen. Um Mitternacht war dann Schluss mit dem Partytreiben.
Besonders großer Andrang herrschte bei den jeweiligen Headlinern der diversen Bühnen. Auf der FM4-Bühne stand das Freitagsfinale ganz im Zeichen von Rap und Hip-Hop. Volles Haus herrschte bei Genre-Größe KRS-One, der in den 1980er- und 1990er-Jahren mit zunehmend politischen Tracks Bekanntheit erlangte. Dem Wiener Publikum servierte der US-Amerikaner nicht nur das inzwischen zum Klassiker mutierte "Sound of da Police", sondern rief in einer Art Geschichtslektion gleich auch artverwandte Götter - von Run DMC über LL Cool J bis Grandmaster Flash - in Erinnerung.
Genetikk wird laut gefeiert
Deutschen Hip-Hop kredenzte zuvor das Duo Genetikk. Hier wogten ebenfalls Hunderte Hände zu den stampfenden Beats des Zweigespanns, deren extravagante Gesichtsbemalung - Kiss lässt grüßen - inzwischen zum Markenzeichen geworden ist.
Etwas ruhiger fiel das Finale auf der großen Festbühne aus. Milow aus Belgien brachte mit Songs wie "You don't know" oder "You and me" einen Schuss nicht unschmalziger Romantik auf das Eiland. Klampfig auch der Hauptact aus Irland: Rea Garvey brachte die Menge mit seinen Hits "Wild Love" oder "Can't say no" zum Johlen. Freilich war auch die Intonation des Erfolgs "Supergirls" seiner früheren Band Reamonn unverzichtbar.
Kabarett im Ö1-Zelt
Im Ö1-Zelt setzte man dagegen hauptsächlich auf Kabarett. Klaus Eckel und Andreas Vitasek präsentierten Höhepunkte aus ihren Programmen "Weltwundern" und "Sekundenschlaf".
Das Rock-Quartett Revolverheld aus Hamburg erfreute die vorwiegend junge Fangemeinde mit Hits wie “Keine Liebeslieder” oder “Halt dich an mir fest”. Für viel Gejohle sorgte freilich auch die neue Single “Ich lass für dich das Licht an”, das man sich freilich bis zum Schluss des Auftritts aufhob.
Der morgige Samstag verspricht wohl nicht zuletzt wegen des erneut vorausgesagten Sommerwetters ähnlichen Andrang. Am Programm stehen u.a. Soul-Sängerin Macy Gray, Austropop-Schwergewicht Steffi Werger, die grantigen Herren von Kreisky und die 1980er-Größen The Commodores - freilich längst ohne Lionel Richie. (APA)