Meist in ersten Lebensjahren

97 Prozent der Kinder in Österreich infizieren sich mit RS-Virus

Veröffentlicht: 18. November 2024 06:39 Uhr
Fast jedes Kind infiziert sich in den ersten Lebensjahren mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV). Jährlich bricht es in Österreich bei rund 54.600 Kinder aus, bei vielen davon schwer. Das Virus kann in schweren Fällen zu gefährlichen Atemwegserkrankungen und Langzeitfolgen wie Asthma führen.

Ob mit aktiver Impfung von Schwangeren oder in Zukunft auch mit einer Art passiven Immunisierung mit monoklonalen Antikörpern, es geht vor allem darum, Babys vor schweren Erkrankungen durch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) zu schützen. Laut Schätzungen erkranken pro Jahr rund 54.600 Kinder in Österreich. Auch ein Konnex zu Asthma dürfte gegeben sein.

Säuglinge häufig von RSV betroffen

Einer RSV-Infektion entgeht fast kein Kind. 97 Prozent infizieren sich laut wissenschaftlichen Studien bereits in den ersten beiden Lebensjahren. Pro Jahr müssen etwa 1.100 Kinder in Österreich deshalb im Spital behandelt werden. Betroffen sind vor allem die Allerjüngsten. Etwa die Hälfte der hospitalisierten Kinder sind weniger als drei Monate alt. Etwa ein Viertel sind jünger als ein halbes Jahr.

Die RSV-Welle hatte es dieses Jahr in sich: Es kam zu vielen Spitalsaufnahmen und schweren Verläufen, sowohl bei Säuglingen als auch bei Seniorinnen und Senioren, hieß es am Dienstag in einer Bilanz vom Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH).

Laut einer Analyse der wissenschaftlichen Literatur sterben 1,2 Prozent der aufgrund von RSV ins Spital aufgenommenen Frühgeborenen, 5,2 Prozent der Kinder mit angeborenem Herzfehler und 4,1 Prozent der Kinder mit bestimmten chronischen Lungenerkrankungen. Auch eines von 500 Kindern, die wegen RSV-Erkrankung ins Krankenhaus aufgenommen werden müssen und keine zusätzlichen Risikofaktoren aufweisen, kommt ums Leben.

Gefürchtet ist vor allem eine sogenannte Bronchiolitis. Dabei kommt es zu einer Überblähung der kleinsten Atemwege. Studien zeigen, dass Babys, die eine solche RSV-Bronchiolitis erlitten haben, im frühen Kindesalter häufiger an Asthma erkranken.

Studie zeigt Zusammenhang zwischen RSV und Asthma

Einen Konnex zwischen RSV- bzw. Rhinovirus-Infektionen und Asthma hat erst vor kurzem auch eine Studie von französischen und österreichischen Wissenschaftern belegt: Unter 530 Kindern im mittleren Alter von 11,1 Jahren und unter 1.241 Erwachsenen im mittleren Alter von 43,4 Jahren zeigte sich bei den Kindern eine Assoziation zwischen jemals aufgetretenem milden bis schweren Asthma und dem Vorhandensein von spezifischen Antikörpern gegen bestimmte Rhinoviren und gegen RSV im Blut.

(Quelle: apa)

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