Kaum noch Corona-Maßnahmen

Ärztekammer ortet massiv überlastete Spitäler

++ THEMENBILD ++ Illustration zum Thema ?Intensivstation / Covid-Station / Pflege? auf der Intensivstation 1c der Salzburger Landeskliniken (SALK) am Mittwoch, 17. November 2021.
Veröffentlicht: 17. März 2022 10:28 Uhr
Die Ärztekammer hat anlässlich der derzeit stark steigenden Coronavirus-Fallzahlen Alarm geschlagen. Gerald Gingold, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellter Ärzte, warnte eindringlich davor, die Situation zu unterschätzen und dem Virus weiterhin "freien Lauf" zu lassen.
SALZBURG24 (tp)

"Wir steuern geradewegs auf eine echte Versorgungskrise zu", warnte der Mediziner. Mehr als 3.000 Infizierte müssen im Spital behandelt werden. "Unsere Spitäler sind überfüllt, unser Personal überlastet und großteils selbst infiziert, das kann alles noch sehr hässlich enden", bekräftigte Gingold in einer Aussendung. Bereits jetzt ist Österreich einmal mehr Spitzenreiter in Europa in puncto Spitalszahlen.

Anzeige für den Anbieter APA Infografik über den Consent-Anbieter verweigert

Das Statistikportal "Our World in Data" weist für Österreich mit Stichtag 16. März 334 hospitalisierte Covid-19-Patienten pro eine Million Einwohnerinnen und Einwohner auf, das ist derzeit Platz sechs in Europa. "Jeder neue Infektionsrekord mehr bringt uns näher an das ungewollte Stockerl", warnte nun Gingold.

Anzeige für den Anbieter APA Infografik über den Consent-Anbieter verweigert

Ärztekammer-Kritik an Regierung

Er kritisierte die Regierung scharf, wenn die Politik so weitermache, werde "Österreich gesundheitlich massiv Schaden erleiden". Auf Zeit zu spielen und auf die wärmere Jahreszeit und dadurch niedrigere Zahlen zu hoffen, ist für den Medziner "absolut falsch". Er erinnerte daran, dass die Omikron-Variante zu Beginn des südafrikanischen Sommers sequenziert wurde und sich trotz steigender Temperaturen rasch verbreitet hatte.

Deutliches Corona-Plus in Spitälern erwartet

Das Coronavirus hat Österreich fest im Griff, und daran wird sich bis Ende März auch nichts ändern. Im Gegenteil, das Covid-Prognose-Konsortium geht von weiter steigenden Infektionszahlen aus. Auch …

Fehlende Vorbereitung auf nächste Welle?

"Noch schlimmer könnte es dann im Herbst 2022 werden", befürchtete Gingold, der notwendige Vorbereitungen seitens der Bundesregierung für den Herbst und die nächste Welle wieder einmal als "nicht existent" sieht. "Nach zwei Sommern, in denen man jeweils den darauffolgenden Herbst verschlafen hat, sieht es dieses Jahr nicht besser aus", konstatierte der Vizepräsident.

"Das Zurückfahren der Tests, die fehlenden Investitionen in das Gesundheitspersonal in den Spitälern und bereits kursierende Überlegungen, dass man die Quarantäne für das Gesundheitspersonal abschaffen möchte, werden das Gesundheitssystem und Österreich an die Wand fahren", warnte Gingold eindringlich.

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken