Für den Februar rechnet das Innenministerium mit einem weiteren Rückgang der Antragszahlen um bis zu 40 Prozent im Vergleich zum Jänner. Die Gründe für den starken Rückgang der Asylanträge in den vergangenen Monaten ortet das Innenministerium in "intensiven Kontrollen der österreichischen Polizei auch auf ungarischem Staatsgebiet im Rahmen der Operation Fox", vor allem aber auch im Ende der Visafreiheit für Tunesier:innen und Inder:innen in Serbien, wie es in einer Aussendung hieß.
Vergleicht man die Jänner-Antragszahlen mit den Vorjahren, zeigt sich freilich ein anderes Bild: Im Jänner 2022 gab es 3.349 Asylanträge, im Jänner 2021 1.587 Asylanträge.
Geringe Asylchancen für Menschen aus Marokko
Die meisten der (insgesamt 4.288) Asylanträge im heurigen Jänner wurden von marokkanischen Staatsbürger:innen gestellt (1.203), gefolgt von Menschen aus Syrien (828), Afghanistan (657), Indien (378) und der Türkei (279). Die Chance auf Asyl für Menschen aus Marokko ist äußerst gering, vergangenes Jahr wurde lediglich 13 marokkanischen Staatsbürger:innen in Österreich Asyl gewährt, das entspricht einer Anerkennungsquote von 0,3 Prozent.
Bundeskanzler Karl Nehammer und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) reisen kommenden Montag und Dienstag nach Marokko. Dort wollen sie vor allem das Thema illegale Migration und Rückübernahme in den Fokus der Gespräche stellen, teilte das Innenministerium mit.
Scharfe Kritik an Karner übte einmal mehr die FPÖ: "Neben seiner substanzlosen 'Asyl-PR-Show' und seinem Sammeln von Flugmeilen will ÖVP-Innenminister Karner den Bürgern auch mit Zahlenspielereien Sand in die Augen streuen", meinte der blaue Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer in einer Aussendung am Sonntag. "Fakt ist, dass er dem längst zu einer 'neuen Völkerwanderung' eskalierten Asylchaos weiter tatenlos zuschaut."
(Quelle: apa)