In Österreich gibt es derzeit ca. 40 verschieden Gelsen-Arten aus sechs verschiedenen Gattungen. Die Klimaerwärmung begünstigt die Ansiedlung aus exotischen Regionen. So können neue Arten, die zu uns kommen, unter anderem das Westnilvirus, Gelbfieber und vieles mehr übertragen. Die heimischen Arten werden zunehmend verdrängt. Aus diesem Grund wurde von der AGES ein Gelsen-Monitoring zur Überwachung von Überträgern humanpathogener Viren (West Nil, Dengue oder Chikungunya) aufgebaut.
Alle Bundesländer in Österreich beobachten
In allen neun Bundesländern werden an bislang 37 ausgewählten Standorten Gelsen mittels speziellen Fallen gesammelt. Die angestrebte Menge liegt bei etwa 5.000 Exemplaren pro Jahr. Besonderes Augenmerk gilt der Suche nach den Arten Aedes japonicus (Asiatische Buschmücke) oder Aedes albopictus (Asiatische Tigermücke).

Tigermücke verbreitet sich immer mehr
Die Tigermücke kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum, wo sie auch als Krankheitsüberträger etwa von Chikungunya-, oder Dengue-Viren bekannt ist und im Gegensatz zu heimischen Gelsenarten auch tagsüber aktiv ist. "Derzeit besteht in Österreich kein Risiko sich anzustecken, da die Viren hier nicht endemisch auftreten und die Tigermücke nur über den Stich beim Menschen den Virus aufnehmen kann", beruhigt Sabine Walser von der MA 24 – Landessanitätsdirektion in Wien am Mittwoch in einem APA-Gespräch. Die asiatische Tigermücke gelangte vor allem mit Gütertransporten nach Europa. Aus Südeuropa wurden erwachsene Tiere (aber auch Eier) in Autos und Lastwagen weiter nach Norden transportiert. Aufgrund dieses Verbreitungswegs wurde Aedes albopictus während der vergangenen Jahre in Österreich, Deutschland und der Schweiz insbesondere entlang von nach Südeuropa führenden Autobahnen gefunden.
Schon jetzt der Gelsenplage vorbeugen
Auch wenn uns die kalten Frühlingsmonate derzeit in die Karten spielen und die unliebsamen Stechmücken vorerst noch in ihren Winterquartieren bleiben, können wir ihrer Verbreitung rund um den eigenen Wohnraum schon jetzt entgegenwirken: Eine der wichtigsten Maßnahmen gegen die Gelsenplage ist es etwa, die Brutplätze zu reduzieren. Eine öffentliche Grünfläche, ein privater Garten oder ein begrünter Balkon- überall dort können kleinste Wasseransammlungen wie in Topfuntersetzern, Abdeckplanen oder Regentonnen schon zu Brutstätten werden.
Was ihr über Gelsen wissen solltet
Gelsen stehen auf Blutgruppe 0: Die lästigen Biester werden zunächst von unserem Atem angelockt. An ihren Mundwerkzeugen haben sie winzige Sensoren und können so auch jeden geringsten Anstieg an Kohlendioxid in der Luft wahrnehmen. Es ist also die Den Mythos, dass süßes Blut die Stechmücken anlockt, konnten Wissenschaftler eindeutig widerlegen. Vielmehr sollen die Blutsauger besonders auf Menschen mit der Blutgruppe 0 abfahren.
Gelsen lieben das Licht: Aber auch andere Faktoren, wie Licht ziehen die lästigen Viecher an. So ist es ratsam, das Licht beim abendlichen Lüften in den Wohnräumen abzuschalten und im Garten oder auf der Terrasse gelbes, statt weißes Licht zu verwenden, da Gelsen gelbes Licht nicht wahrnehmen können.
Ätherischen Öle können helfen: Zur Abwehr von Stechmücken empfehlen sich Moskitonetze oder ätherische Öle zur Abwehr der Stechmücken. Die ätherischen Öle von Lavendel, Zeder, Nelke, Zitrone, Pfefferminze und Eukalyptus verjagend die unliebsamen Biester.
Die richtige Kleidung: Hilfreich ist es in jedem Fall auch auf die Kleidung zu achten. Helle, weitere Kleidung schützt besser, da die Gelsen gerne dunkle, eng anliegende Stoffe heimsuchen.
Juckreiz: Nicht kratzen: Und wenn man gestochen wird, sollte man nicht kratzen (leichter gesagt, als getan), sondern ein Mittel in der Apotheke besorgen, das den Juckreiz lindert, rät zum Beispiel die Arbeiterkammer, die ebenfalls mehrere diese Mittel getestet hat. Gegen das Jucken hilft auch Kühlung: Ein feucht-kaltes Tuch, ein Kühlpad, eine Scheibe Zitrone oder eine halbe Zwiebel.
(Quelle: salzburg24)