Suchaktion

Boot in Graz gekentert: Taucher finden Vermissten tot im Wasser

Auf der Mur in Graz läuft eine große Suchtaktion nach einem vermissten Mann.
Veröffentlicht: 08. Oktober 2025 10:29 Uhr Aktualisiert: 08.10.2025 14:07 Uhr
Ein mit drei Personen besetztes Boot ist heute Früh auf der Mur in Graz nahe einer an der A2 gekentert. Am Nachmittag konnte ein vermisster 24-Jähriger nur noch tot von Tauchern im Wasser gefunden werden.

Ein 24-jähriger Arbeiter aus Polen ist Mittwochfrüh in Graz nach dem Kentern eines Boots auf der Mur untergegangen und ums Leben gekommen. Er sowie zwei seiner Kollegen von der Baustelle der Murbrücke der Südautobahn (A2) waren für Arbeiten mit dem Aluboot auf die Mur gefahren, als dieses aus noch ungeklärter Ursache unterging. Während sich die anderen beiden ans Ufer retten konnten, verschwand der 24-Jährige unter der Oberfläche. Taucher entdeckten ihn am frühen Nachmittag.

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Mehrere Streifen und eine Drohne der Polizei sowie Einsatzkräfte von Rettung, Feuerwehr und Wasserrettung waren seit dem Morgen im Einsatz. Das Aluboot der drei Arbeiter war gegen 7.20 Uhr gekentert und ging komplett unter. Zwei ebenfalls aus Polen stammende Insassen konnten selbst ans Ufer schwimmen und erlitten Unterkühlungen. Ein Zeuge alarmierte die Einsatzkräfte. Abgelegt hatte das Boot auf der rechten Muruferseite. Auf diesen Bereich hatte sich auch die Suche konzentriert. Taucher fanden den Leichnam schließlich auch unweit jener Stelle, an der das Boot gekentert war.

Strömung sorgt für trübes Wasser der Mur

Für die Suche nach dem noch abgängigen Mann waren auch Feuerwehrtaucher sowie die Crew des erst seit wenigen Wochen zur Verfügung stehenden Polizeiboots alarmiert worden. Für sie war es der erste Einsatz. Ein Polizeihubschrauber wurde wieder abgezogen, denn trotz der ruhigen Wasseroberfläche herrsche laut Polizeisprecher Sabri Yorgun eine sogenannte Unterströmung. Das Wasser der Mur sei daher äußerst trüb. Vom Hubschrauber aus hätte man nichts gesehen. Die schlechte Sicht unter Wasser erschwerte auch die Suche für die Feuerwehrtaucher.

Ursache für Kentern noch unklar

Während am Vormittag nach dem zunächst vermissten Polen gesucht wurde, brachte das Rote Kreuz die beiden anderen Männer nach der Erstversorgung zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus. Sie konnten vorerst noch nicht befragt werden. Daher ist noch unklar, ob die drei Insassen Schwimmwesten getragen haben und ob die beiden Überlebenden etwas zur Ursache für das Kentern des Boots sagen können.

Arbeiten an Baustelle fortgesetzt

Die Mur ist an der Stelle unter der Brücke der A2 an der Oberfläche relativ ruhig. Während der Suche wurden die Arbeiten auf der Baustelle übrigens fortgesetzt. Die Asfinag lässt derzeit die beiden rund 100 Meter langen Brücken über die Mur auf der A2 zwischen Graz-Ost und Graz-West neu bauen. Die Arbeiten wurden und werden teilweise mit Hilfe einer Schwimmplattform durchgeführt. Bis Sommer 2026 sollen beide Brücken fertig sein. Die Süd-Brücke wurde bereits fertiggestellt. Über sie läuft momentan der gesamte Verkehr der A2. Die Nord-Brücke soll im Dezember fertig sein. Dann wird der Verkehr auf die Nord-Brücke umgeleitet, ehe die alte Brücke, die derzeit zwischen den beiden neuen Brücken ist, abgetragen wird. Erst wenn das geschehen ist, wird die komplette, bereits fertig gebaute Süd-Brücke mittels hydraulischen Pressen auf den Platz der alten Süd-Brücke geschoben.

(Quelle: apa)

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