Generell besteht im Automobilbereich nach wie vor der Trend zu immer größeren und schwereren Fahrzeugen – mit negativen Auswirkungen auf Umwelt und Energiebedarf. „Dieses Problem haben nicht nur Modelle mit Verbrennungsmotoren. Auch E-Autos werden immer größer, was unter anderem leistungsstärkere Batterien mit entsprechend großem CO2-Fußabdruck bedeutet“, erklärt Max Lang, Fahrzeug- und Umweltexperte beim ÖAMTC. „Eine Lebenszyklus-Analyse ermöglicht den direkten Vergleich der Treibhausgas-Emissionen, sowohl innerhalb der einzelnen Antriebsarten als auch darüber hinaus.“
E-Autos im Fahrbetrieb deutlich umweltfreundlicher
Die Umweltverträglichkeit von Fahrzeugen überprüfen der ÖAMTC und seine Partnerclubs im Rahmen des Green NCAP. „Dabei konzentrieren wir uns vorwiegend auf die Emissionen und den Energieverbrauch im Fahrbetrieb, was einen klaren Vorteil für E-Autos bedeutet“, hält Lang fest. Aber auch eine Lebenszyklusanalyse werde dabei durchgeführt, dabei fließt auch der Ausstoß durch die Produktion mit ein.
Grundsätzlich würden E-Autos viel Potenzial bergen, die Treibhausgas-Emissionen im Straßenverkehr zu reduzieren – daher sind sie auch ein wichtiger Faktor zur Erreichung der Klimaziele. „Allerdings“, so ÖAMTC-Experte Lang, „wird der Vorteil gegenüber anderen Antriebsarten mit zunehmender Fahrzeug-Größe geringer.“
Umweltbelastung steigt bei Autos mit Masse
Bezieht man dann noch die Herstellung der Batterie und den Strommix mit ein, der EU-weit nach wie vor weit davon entfernt ist CO2-neutral zu sein, kann der Vorteil im Fahrbetrieb im Extremfall sogar völlig verschwinden. „Wir brauchen also europaweit grüneren Strom und müssen uns bewusst sein, dass der ökologische Fußabdruck mit der Masse unabhängig von der Antriebsart wächst.

Verbrenner in Analyse nicht weit hinter E-Autos
Die Analyse zeigt im Übrigen, dass Verbrennungsmotoren – betrachtet man den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges auf Basis des derzeitigen EU-Strommix – nicht pauschal so weit hinter den E-Autos liegen, wie man annehmen könnte.
Die Lösung zur zeitgerechten Erreichung der Klimaziele daher weiterhin nur die Offenheit gegenüber unterschiedlichen Technologien sein“, sagt der ÖAMTC-Experte abschließend.
(Quelle: salzburg24)