Wursts Sieg beim 59. Eurovision Song Contest wird auch von der österreichischen Politiker als Zeichen für Toleranz und Respekt gewertet - vom Bundespräsident abwärts. Bundespräsident Fischer zeigte sich in einem Statement gegenüber der APA erfreut über den Triumph, der weit über einen Festivalgewinn hinausgehe: "Ich gratuliere Conchita Wurst zum Sieg beim ESC. Das ist nicht nur ein Sieg für Österreich, sondern vor allem für Vielfalt und Toleranz in Europa. Dass sie ihren Sieg all jenen widmete, die an eine Zukunft in Frieden und Freiheit glauben, macht ihn doppelt wertvoll. Ein schöner Tag für Österreich!"
Conchita Wurst: Signal gegen Vorurteile und Intoleranz
Auch Bundeskanzler Faymann gratulierte der erfolgreichen Dragqueen: "Conchita Wurst hat mit großer Stimme und beeindruckender Performance die Zuseherinnen und Zuseher überzeugt." Es sei höchst erfreulich und ein großes Signal, dass sich die musikalische Leistung gegen Vorurteile und Intoleranz durchgesetzt habe. Vizekanzler Spindelegger sprach von einer großen Ehre und Auszeichnung für Österreich. "Österreich ist stolz und freut sich mit Thomas Neuwirth über die große europäische Anerkennung", meinte der Finanzminister.
Für die Grünen meldete sich Parteichefin Glawischnig zu Wort: "Ich gratuliere Conchita zur hervorragenden musikalischen Leistung und Performance und zum Mut, einen anderen Lebensentwurf gewählt zu haben, allen Anfeindungen zum Trotz." Österreich sei eben Heimat großer Söhne und Töchter, paraphrasierte sie die Bundeshymne. Auch BZÖ-Chef Grosz zeigte sich von Wursts Erfolg gerührt: "Tom Neuwirth hat mit seiner Kunstfigur nicht nur ein starkes Zeichen der Toleranz gesetzt, sondern auch Österreich einen längst vergessenen Stellenwert beim Eurovision Song Contest beschert." Es sei klar: "Besser kann man Österreich nicht vertreten."
HC Strache korrigiert Facebook-Post
Nach Spott im Vorfeld hat FPÖ-Chef Strache der Song Contest-Siegerin am Sonntagnachmittag doch noch gratuliert, musste aber ein wenig am Wording feilen. Seine ursprüngliche Formulierung im Facebook-Post ("Ich stehe nicht an, zu gratulieren") war nämlich von vielen Followern und Usern als das Gegenteil verstanden worden, weswegen es heftige Kommentar-Schelte setzte.
Die vermeintlich negative Stellungnahme brachte ihm bei einigen Anhängern zwar Wohlwollen ein, andere allerdings gaben sich regelrecht "enttäuscht". Strache vermutete dann seinerseits, dass manche wohl "nicht sinnerfassend lesen" könnte - und überarbeitete seinen Eintrag: "Ich gratuliere" hieß es somit unzweideutig. Die Einleitung blieb gleich, nämlich ein Verweis auf die "Unterschiedlichkeit von Auffassungen, die Menschen im Hinblick auf 'Kunstfiguren' wie Conchita Wurst durchaus berechtigt haben können". (APA)
Links zu diesem Artikel:
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(Quelle: salzburg24)