"Außer Betrieb"

Corona-Ampel unterscheidet nicht mehr

ZU APA0001 vom 16. Nov. 2020 ++ THEMENBILD ++ Illustration zum Thema Verschärfung des derzeit aufrechten zweiten Lockdowns: Eine Ampel mit Rotlicht am 15. November 202, in Salzburg. Österreich tritt ab Dienstag eine deutliche Verschärfung des "Lockdown light" in Kraft. Die Ausgangsbeschränkungen gelten dann ganztags, auch bringt der "harte Lockdown" strenge Kontaktbeschränkungen.
Veröffentlicht: 21. Jänner 2021 19:52 Uhr
Die Corona-Ampel ist de facto außer Betrieb. Denn die zuständige Kommission hat sich am Donnerstag dazu entschieden, bis zur Vorlage eines neuen Bewertungsrasters die regionale Risikobewertung vorerst auszusetzen.

Damit bleibt ganz Österreich Rot, obwohl mittlerweile elf Regionen, darunter Wien, die alten Kriterien für Orange erfüllen würden. Es sei nötig, die verwendeten Schwellenwerte im Einklang mit internationalen Entwicklungen zu adaptieren, erklärte die Kommission.

Ampel-System gescheitert

Auch aufgrund der hohen Infektionszahlen sowie der Sorge über eine Verbreitung von mutierten SARS-CoV-2-Viren verzichtet man bis zu einem neuen Schema auf die regionale Bewertung, die eigentlich Basis des gesamten Ampel-Systems ist. Explizit stellt die Kommission immerhin fest, dass die Bezirke Oberwart, Hollabrunn, Horn, Korneuburg, Krems Stadt, St. Pölten Land, Urfahr Umgebung, Steyr Stadt, Innsbruck Stadt sowie die Region Großes Walsertal und das Bundesland Wien unter Berücksichtigung des Manuals der Corona-Kommission die vorgesehenen Kriterien für hohes Risiko (orange) erfüllen würden.

Die effektive Reproduktionszahl, also wie viele Personen ein Infizierter ansteckt, lag für den 18. Jänner bezogen auf die vorangegangenen 13 Tage bei 0,87 - im Vergleich zu 0,96 eine Woche davor. Die Sieben-Tage-Inzidenz der besonders gefährdeten Gruppe der über 64-jährigen sank von 164,8 Fälle auf 125,6 Fälle pro 100.000 Einwohner.

Infektionszahlen sinken in ganz Österreich

Der Trend bei den Corona-Infektionen geht praktisch im ganzen Land nach unten. Aktuell wurden in allen Bundesländern Rückgänge festgestellt. Die besten Werte weist Wien auf. Besonders ungünstig ist die Lage weiter im Lungau und Teilen Kärntens.

50 Corona-Fälle pro 100.000 als Ziel

Die Regierung hatte zuletzt für Österreich einen Wert von 50 pro 100.000 Einwohner als Ziel angegeben. Unter den fiel aktuell kein einziger Bezirk. Urfahr Umgebung liegt genau bei dieser Marke, Hollabrunn nur minimal darüber.

Salzburger Lungau mit höchster Fallinzidenz

Unter 100 finden sich 37 Regionen, darunter Wien (95,7), plus das Bundesland Tirol (99,7). Das Land mit dem schlechtesten Wert ist Salzburg (220,3), der Bezirk mit den höchsten Fallinzidenzen Tamsweg im Salzburger Lungau (592,6), gefolgt von Hermagor in Kärnten (360).

Relativ niedrig ist mittlerweile die Zahl der positiven Fälle gemessen an den Gesamttestungen, nämlich 2,5 Prozent österreichweit. In Wien sind es überhaupt nur 1,1 Prozent. Klar den höchsten Wert weist Kärnten mit 9,9 Prozent auf.

Große Unsicherheit sind noch mit den neuen Corona-Varianten verbunden, die ansteckender sein dürften. Längerfristige Simulationen zeigten einen möglichen dramatischen exponentiellen Anstieg. So könnte die tägliche Fallzahl auch unter den derzeitigen Lockdown-Bedingungen innerhalb von 50 Tagen wieder 3.000 überschreiten. Da die Variante vorerst noch nicht so weit verbreitet zu sein scheinen, könnten die Fallzahlen bis kommende Woche zunächst noch sinken, nämlich auf rund 1.020 Infektionen pro Tag.

(Quelle: apa)

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