Maßnahmen unter der Lupe

Corona-Aufarbeitung: FPÖ bringt über 800 Anfragen im Parlament ein

Bundesparteiobmann Herbert Kickl (FPÖ) und FPÖ-Verfassungssprecher Michael Schilchegger anl. der PK der FPÖ „Startschuss für die Corona-Aufarbeitung“.
Veröffentlicht: 06. Mai 2025 12:57 Uhr
Fünf Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie widmet sich die FPÖ nun der Aufarbeitung der damals gesetzten Maßnahmen. Anstatt der ursprünglich geforderten Untersuchungsausschüsse bringt die Partei 827 parlamentarische Anfragen ein, um die damaligen Entscheidungen der türkis-grünen Regierung zu beleuchten.

Die FPÖ widmet sich fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie den damals gesetzten Maßnahmen der Regierung. Die „Corona-Aufarbeitung“ soll zunächst aber nicht wie vor der Nationalratswahl angekündigt im Rahmen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses, sondern mittels einer Flut von parlamentarischen Anfragen geschehen, wie FPÖ-Chef Herbert Kickl am Dienstag ankündigte.

Insgesamt 827 Anfragen wollten die Blauen noch am Dienstag im Parlament einbringen.

Kickl startet „parlamentarischen Großoffensive“

Von einer „parlamentarischen Großoffensive“, die es in dieser Größenordnung noch nie gegeben habe, sprach Kickl bei einer Pressekonferenz, bei der die Anfragen in transparenten Boxen präsentiert wurden. Diese sei notwendig, um den „größten Angriff auf die Grund- und Freiheitsrechte“ der Zweiten Republik und das „Milliardengrab“, das die damalige türkis-grüne Regierung mit den Corona-Maßnahmen geschaufelt habe, aufzuarbeiten. Indirekt wolle man damit die Regierung zu einer Bilanz der Corona-Pandemie zwingen, so der FPÖ-Chef.

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Konkret bringt die FPÖ 15 Sammelanfragen ein, die sich an alle Ressorts richten, 5 Sammelanfragen, die Daten aus den einzelnen Bundesländern erheben, sowie 572 Einzelanfragen. 203 davon betreffen das Gesundheitsressort, 191 das Bundeskanzleramt, 56 das Bildungsministerium, 24 das Wirtschaftsministerium, 23 das Finanzministerium, jeweils 16 Vizekanzleramt und Wissenschaftsministerium, 12 das Innenministerium sowie jeweils Anfragen im einstelligen Bereich die übrigen Ministerien, eine geht außerdem an Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ).

Jede Corona-Verordnung soll per Anfrage untersucht werden

Untersucht werden soll mit den Anfragen jede einzelne während der Corona-Pandemie erlassene Verordnung sowie das Zustandekommen der Entscheidungen, die Impfstoffbeschaffung sowie die Covid-Förderungen für die Wirtschaft und die Pandemiefolgen, wie der für einen Großteil der Anfragen verantwortliche FPÖ-Verfassungssprecher Michael Schilchegger erklärte.

 

Ziel sei es, „ein MRT-Bild des Corona-Wahnsinns“ zu erhalten, formulierte Kickl. Die Anfrageserie sei aber nur der erste Schritt und Grundlage für die weitere Corona-Aufarbeitung, betonte er. Anschließend wolle man im Rahmen „der Corona-Komponente“ des geplanten U-Ausschusses zum Innenministerium, der sich mit den Ereignissen rund um den Tod des ehemaligen Justiz-Sektionschefs Christian Pilnacek befassen soll, dem Thema weiter nachgehen. Auch einen „ganz eigenen Corona-U-Ausschuss“ noch in dieser Legislaturperiode wolle er nicht ausschließen, so Kickl.

 

Dem Innenminister Gerhard Karner (ÖVP), der zuletzt hohe Kosten und Aufwand für die Beantwortung zahlreicher Anfragen der FPÖ beklagt hatte, warf Kickl vor, ein parlamentarisches Kontrollinstrument der Opposition „madig zu machen“. Die angeführten Kosten für die Datenerhebung wies er als „fake news“ zurück und warnte vor gefährlichen Entwicklungen für die Demokratie wie in Deutschland. Die dortige Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem bezeichnete er als „Großangriff eines politisch instrumentalisierten Verfassungsschutzes“ auf eine Partei.

(Quelle: apa)

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