20 Prozent der Fälle

Coronavirus-Mutation "relativ stark" verbreitet

Veröffentlicht: 17. Jänner 2021 07:58 Uhr
Die in Großbritannien entdeckte Virus-Mutation B 1.1.7. dürfte schon "relativ stark" in Österreich verbreitet sein. Sie werde wohl "irgendwo zwischen 10 und 20 Prozent" (der Covid-Fälle) liegen, rechnet MedUni-Wien-Vizerektor Oswald Wagner angesichts erster Untersuchungen positiver PCR-Tests aus Wien.

Diese ergaben 17 Prozent Mutations-Anteil. Wie hoch der Anteil tatsächlich ist, werde man - zumindest für Wien - am Mittwoch bekanntgeben können, sagte Wagner am Samstag im ORF.

MedUni-Wien-Vizerektor Oswald Wagner APA
Oswald Wagner (AKH Wien).

Mutation baut sich schleichend auf

Der Wissenschafter geht davon aus, dass sich in Europa vor allem die britische Mutation - und nicht die in Südafrika entdeckte - verbreiten wird. Es sei davon auszugehen, dass dies auch in Österreich schon vor wenigen Wochen begonnen habe. Aber das Virus baue sich erst langsam ohne größere Spuren auf, und "wenn es dann einmal da ist, geht es wirklich sehr schnell", so Wagner in der Sonder-"ZiB".

Verfünffachung der Sterbefälle

"Schon sehr große Sorgen" mache den Wissenschaftern, dass die Mutation "sehr wahrscheinlich" zu einer größeren Infektiosität führt, sagte er. Und das sei "teuflisch": Denn wenn das Virus um 50 Prozent ansteckender ist, bedeute das bei gleichbleibender Gefährlichkeit binnen ein paar Wochen "mindestens eine Verfünffachung der Sterbefälle". Wäre hingegen das Sterberisiko um 50 Prozent höher, käme es im selben Zeitraum nur zur Verdoppelung.

Man könne aber davon ausgehen, dass sich B.1.1.7. in einer ähnlichen Geschwindigkeit wie in Dänemark ausbreiten werde. Dort wurde anhand der dort hohen Rate an SARS-CoV-2-Sequenzierungen festgestellt, dass der Anteil von B.1.1.7 an den untersuchten Virusproben binnen drei Wochen von 0,2 auf 2,3 Prozent gestiegen war. Daher könne man auch im Fall von Österreich davon ausgehen, dass die Probleme mit der Mutation nicht erst in zwei Monaten auftreten werden, sondern eher bereits davor.

(Quelle: apa)

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