Mentale Gesundheit

Jede zweite Frau in Österreich psychisch stark belastet

Etwa jede zweite Frau in Österreich fühlt sich psychisch stark belastet. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 09. Oktober 2025 12:32 Uhr
Fast jede zweite Frau in Österreich steht laut einer neuen Umfrage unter starker psychischer Belastung. Schlafmangel, familiäre Verpflichtungen und fehlende Zeit für sich selbst zählen zu den Hauptursachen – nicht etwa der Beruf. Besonders stark betroffen sind Frauen zwischen 25 und 54 Jahren, die mehrere Rollen gleichzeitig erfüllen müssen.

Fast jede zweite Frau in Österreich fühlt sich stark psychisch belastet. Grundsätzlich ein Thema ist diese Art von Stress sogar bei drei von vier Frauen, geht aus einer Umfrage hervor, die das Marktforschungsinstitut TQS im Auftrag der Firma Pure Encapsulations zum Tag der psychischen Gesundheit (10. Oktober) am Donnerstag in Wien vorgestellt hat. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten leidet als Folge unter innerer Unruhe, Nervosität und Anspannung.

Privatleben stresst, Beruf und Ausbildung weniger

Schuld an den Problemen seien vor allem Schlafmangel und Erschöpfung (45 Prozent), familiäre Verpflichtungen und soziale Erwartungen (45 Prozent) sowie fehlende Zeit für sich (40 Prozent). Berufliche oder akademische Anforderungen werden deutlich seltener als Stressfaktoren genannt (19 Prozent). Besonders hoch sei die Last im Alter von 25 bis 54 Jahren, wenn mehrere Verantwortlichkeiten parallel getragen und selten aufgeteilt werden. Zusätzlich nennen viele digitale Reizüberflutung als Faktor (36 Prozent).

Anzeige für den Anbieter Pinpoll über den Consent-Anbieter verweigert

43 Prozent der Befragten führten Gereiztheit und Stimmungsschwankungen auf die psychische Last zurück, gut ein Drittel körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme. Ein gutes Drittel der Frauen fühlt sich laut der Umfrage häufig motivationslos, ebenso viele berichten von Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren.

Höchste Belastung in der Lebensmitte

In der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen fühlen sich 62 Prozent stark betroffen, in der Gruppe 35 bis 44 Jahre 59 Prozent, und in der Gruppe 45 bis 54 liegt der Wert noch höher bei 64 Prozent. Ab 55 nimmt die Belastung ab - auf 33 Prozent bei den 55- bis 64-Jährigen und 15 Prozent bei den 65- bis 75-Jährigen. In der ältesten Gruppe geben besonders viele an, gar keine Belastung zu verspüren (rund 45 Prozent). In der jüngsten Gruppe hingegen werden Symptome besonders häufig genannt, etwa innere Unruhe (rund 70 Prozent).

Psychische Belastung "entsteht, wenn Care- und Organisationsarbeit ungleich verteilt sind und Erwartungen an permanente Verfügbarkeit den Alltag bestimmen", wurde Barbara Schrammel, Sozialpädagogin, Psychotherapeutin und Vorstandsfrau bei Frauen beraten Frauen, in der Presseunterlage zitiert. Sie plädierte für "faire Aufteilung von Verantwortung in Familien und Partnerschaften, verlässliche und leistbare Betreuung, Arbeitszeiten, die Erholung zulassen, sowie klare Grenzen im digitalen Alltag".

(Quelle: apa)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

09.10.2025
Wetter-Ausblick

Sonniges Oktoberwochenende steht bevor

Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken