Situation spitzt sich zu

Deutsche Tochter der Signa Prime wohl insolvent

A man walks past a building with an office of Signa, the Austrian construction and real estate company , at Freyung square in Vienna, Austria on November 15, 2023. Rene Benko, one of Austria's richest people, with a net worth of billion according to Forbes, has grown his Signa group into a real estate giant since founding it in 2000. But as the sector is hit by higher borrowing costs and surging material prices, a growing number of developers are filing for bankruptcy..Several Signa projects, including the construction of a landmark high-rise in Germany, have ground to a halt, making investors jittery about their money. (Photo by Joe Klamar / AFP)
Veröffentlicht: 24. November 2023 13:36 Uhr
Medienberichten zufolge soll heute Nachmittag eine deutsche Signa-Tochter Prime Selection Insolvenz angemeldet haben. Die Signa Real Estate Management Germany habe beim Amtsgericht Charlottenburg einen offiziellen Antrag auf Konkurs gestellt.
SALZBURG24 (mem)

Am Freitagnachmittag hat eine deutsche Tochter der Signa Prime Selection laut Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (online) Insolvenz angemeldet. Demnach stellte die Signa Real Estate Management Germany beim Amtsgericht Charlottenburg einen offiziellen Antrag auf Konkurs. Es trifft damit eine Deutschlandtochter der Signa Prime Selection, in der Firmengründer Rene Benko seine wertvollen Bestandsimmobilien gesammelt hat.

Die APA hat bei der Signa und beim Büro des Signa-Sanierers Arndt Geiwitz um Stellungnahmen angefragt. Kurzfristig gab es aber noch keine offiziellen Informationen.

Lage bei Signa-Gruppe spitzt sich zu

Schon zuvor zeigte sich anhand von Medienberichten, dass sich die Finanzlage der Signa-Gruppe des Tiroler Investors Rene Benko offenbar weiter zuspitzt. Das deutsche Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet online unter Verweis auf Insider, dass die Situation bei der Signa Holding sowie den Töchtern Prime und Development "so kritisch" sei, dass "Insolvenzanträge vorbereitet" würden - einen ersten Antrag gab es dann eben auch noch am Freitagnachmittag, schreibt das Magazin.

Ein Signa-Sprecher hatte noch vor Bekanntwerden der noch nicht offiziell bestätigten ersten Insolvenz im Signa-Reich gegenüber "Spiegel" und "News" gesagt, dass es keine neue Sachlage gebe und man Gespräche mit potenziellen Finanzierungspartnern führe.

Ärger über Rene Benko

Laut Nachrichtenmagazin "News" (Online-Ausgabe) soll sich die Motivation der aktuellen Signa-Mitgesellschafter und -Investoren in engen Grenzen halten, der verschachtelten Firmengruppe noch frisches Geld zur Verfügung zu stellen. Vielen sei missfallen, dass Firmengründer Benko nicht auf ihre Forderung eingegangen sei, sich komplett aus der Signa zurückzuziehen und seine Stimmrechte an den deutschen Sanierer Arndt Geiwitz zu übergeben. Über die nächsten Schritte berate nun der Aufsichtsrat der Signa Prime Selection, berichtet die deutsche "WirtschaftsWoche" (online). Signa reagierte vorerst nicht auf eine schriftliche APA-Anfrage.

Signa-Gruppe braucht 500 Mio. Euro bis Jahresende

"Der Standard" (online) schreibt, dass in der Signa für Dienstag eine Art Mitarbeiterversammlung geplant sei, in der über die Finanzlage und weitere Schritte informiert werde. Wie bereits berichtet ist Ende November laut "Handelsblatt" eine 200 Mio. Euro schwere Signa-Anleihe fällig. Laut "News" und "Spiegel" muss die Signa-Gruppe bis Jahresende 500 Mio. Euro aufstellen, um nicht zahlungsunfähig zu werden.

Ex-Kanzler Gusenbauer mit hohen Beraterkosten

Ältere Beraterkosten der Signa sind nun medial auch ein Thema geworden. Der ehemalige SPÖ-Bundeskanzler und seit 2010 amtierende Signa-Prime-Aufsichtsratschef, Alfred Gusenbauer, soll der Signa Holding laut dem Wochenmagazin "News" für die Jahre 2020 bis Frühjahr 2022 Beraterhonorare in Höhe von über 7 Mio. Euro in Rechnung gestellt haben. In einer Rechnungs-Leistungsbeschreibung heißt es laut Magazinbericht wörtlich, dass man "bei der Restrukturierung und bei der Finanzierung des D18-Pakets der Galleria Kaufhof Karstadt-Gruppe und bei der Beantragung eines Nachrangdarlehens beim WST für GKK" (Galeria Kaufhof Karstadt, Anm.) beratend mitgewirkt habe. Zusätzlich erhält Gusenbauer eine Vergütung als Beiratsmitglied der Signa Holding und als Aufsichtsratschef und Chefkontrolleur der Signa Prime Selection, der Signa Development Selection und der SIGNA RFR US Selection.

Stillstand auf Baustelle bei Signa-Großprojekt in Hamburg

Seit einem Monat steht wegen nicht gezahlten Rechnungen die Baustelle beim Signa-Großprojekt Elbtower in Hamburg still. "Die Bauarbeiten am Elbtower sind nach wie vor eingestellt. Wir gehen derzeit davon aus, dass diese auch in der nächsten Woche noch nicht wieder aufgenommen werden", hieß es von der betroffenen Baufirma Lupp auf APA-Anfrage. Man warte auf "Informationen der Investoren zum weiteren Vorgehen".

Signa-Firmengründer Benko versucht derzeit weitere Finanzmittel zu lukrieren. Laut "Spiegel" und "News" stellt er auch millio­nenschwere Kunstwerke zum Verkauf. Das Bild "L'Étreinte" von Pablo Picasso und ein Selbstporträt von 1988 des Künstlers Jean-Michel Basquiat sollen nach Aussagen mehrerer Insider zu Geld gemacht werden.

(Quelle: apa)

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27.11.2023
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Von SALZBURG24 (KAT)
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