Das ist der Fahrplan

Die letzte Corona-Regel endet am 30. Juni

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) während des Pressefoyers nach dem Ministerrat am Mittwoch, 1. Jänner 2023, im Parlament in Wien. - 
Veröffentlicht: 31. Jänner 2023 18:39 Uhr
Sämtliche Corona-Gesetze in Österreich enden mit 30. Juni. Das hat die Bundesregierung heute im Ministerrat beschlossen. Gesundheitsminister Johannes Rauch spricht von einem "historischen Beschluss". Was aber bleibt?
SALZBURG24 (jp)

Die Regierung hat am Mittwoch im Ministerrat den Fahrplan für das Ende der Corona-Maßnahmen beschlossen - rund drei Jahre nach den ersten bestätigten Fällen in Österreich. Stufenweise sollen bis zum Sommer die Regelungen auslaufen, ab 30. Juni soll wieder "Normalbetrieb" herrschen. Die Maskenpflicht in Spitälern und Pflegeheimen soll mit 30. April enden. "Die Pandemie geht, das Virus bleibt, und wir werden damit umgehen können", sagte Minister Johannes Rauch (Grüne).

Man habe im Ministerrat den "historischen Beschluss" gefasst, die Weichen zu stellen, um mit 30. Juni aus einem Modus herauszukommen, "der uns jetzt drei Jahre begleitet hat" und "der uns viel abverlangt hat", betonte der Gesundheitsminister im Pressefoyer nach der Regierungssitzung, das für sich selbst auch ein wenig historisch war. Die Regierungs-Pressekonferenz fand nämlich erstmals im neuen Medienraum des frisch renovierten Parlamentsgebäudes statt, denn die Koalition hatte den Ministerrat am Mittwoch nach alter Tradition an Plenartagen im Hohen Haus und nicht wie sonst im Kanzleramt abgehalten.

Rauch: "Pandemie geht, Virus bleibt"

"Die Pandemie geht, das Virus bleibt, und wir werden damit umgehen können", versicherte Rauch. "Raus aus dem Krisenmodus" lautete nun die Devise, es solle einen geordneten Übergang geben, versprach der Minister. Basis für die Entscheidung sei die Wissenschaft. Man gehe nicht davon aus, dass es zu einer neuerlichen Verschärfung der Corona-Situation komme. Die Immunität in der Bevölkerung sei hoch, verwies Rauch etwa darauf, dass drei Viertel der Bevölkerung geimpft seien.

In vulnerablen Bereichen wie Spitälern, Arztpraxen oder Pflegeheimen besteht derzeit noch Maskenpflicht. Sie soll mit 30. April enden, ebenso wie die Risikogruppenfreistellung. Mit 30. Juni soll SARS-CoV-2 dann keine meldepflichtige Krankheit mehr sein, es endet damit auch die derzeit noch gültige Verkehrsbeschränkung für positiv getestete Menschen. Aktuell müssen Infizierte zwar nicht in Quarantäne, sind aber zum Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen und auch im Freien bei engem Kontakt zu anderen Menschen verpflichtet. Sämtliche Corona-Krisenstäbe und Gremien sollen aufgelöst werden.

Ende der Maßnahmen "sorgfältig vorbereiten"

Das Ende der Krisenmaßnahmen müsse "sorgfältig vorbereitet" sein, erklärte Rauch den Zeitplan. Das Covid-Maßnahmengesetz soll ebenso aufgehoben werden wie sämtliche Corona-Verordnungen, zudem seien Änderungen des Epidemiegesetzes und der Verordnung über meldepflichtige Krankheiten notwendig. Der Minister betonte, dass man dabei - im Gegensatz zu den schnellen Beschlüssen in der Pandemie - "zum ordentlichen parlamentarischen Modus" zurückkehren werde, es also auch Begutachtungsverfahren geben werde. Dies sei eine demokratiepolitische Notwendigkeit, befand Rauch.

Mit den Bundesländern sei "natürlich" Kontakt aufgenommen worden, sagte Rauch auf entsprechende Fragen. Wien war ja stets strenger vorgegangen als der Rest des Landes.

Corona: Abwassermonitoring ausgebaut 

Auch nach dem Ende der Corona-Meldepflicht soll es in Österreich jedenfalls einen Überblick über den Verlauf der Pandemie geben. "Wir haben Wachtürme aufgestellt", unterstrich Rauch. Es handelt sich dabei um einen "Mix" aus der Auswertung des Abwassers aus Kläranlagen und der Analyse von PCR-Proben. Das Abwassermonitoring wurde dabei so ausgebaut, dass laut Gesundheitsministerium deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung abgedeckt wird.

Neues Epidemiegesetz soll kommen 

Parallel dazu arbeitet das Gesundheitsministerium an einer grundlegenden Neufassung des Epidemiegesetzes. Rauch will dabei alle betroffenen Interessensgruppen einbinden, was noch in diesem Jahr erfolgen soll. Ziel ist es, einen Gesetzesentwurf für ein neues Epidemiegesetz Ende des Jahres in Begutachtung zu schicken. Ein "Pandemieplan" soll heuer im Herbst vorliegen. Dieser soll den Umgang mit den verschiedenen Phasen einer Pandemie darstellen.

Bildergalerien

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Gr\u00fcne) und Europaministerin Karoline Edtstadler (\u00d6VP) w\u00e4hrend des Pressefoyers nach dem Ministerrat am Mittwoch, 1. J\u00e4nner 2023, im Parlament in Wien. -\u00a0
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) während des Pressefoyers nach dem Ministerrat am Mittwoch, 1. Jänner 2023, im Parlament in Wien. - 
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Gr\u00fcne) und Europaministerin Karoline Edtstadler (\u00d6VP) w\u00e4hrend des Pressefoyers nach dem Ministerrat am Mittwoch, 1. J\u00e4nner 2023, im Parlament in Wien. -\u00a0
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Gr\u00fcne) und Europaministerin Karoline Edtstadler (\u00d6VP) w\u00e4hrend des Pressefoyers nach dem Ministerrat am Mittwoch, 1. J\u00e4nner 2023, im Parlament in Wien. -\u00a0
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) während des Pressefoyers nach dem Ministerrat am Mittwoch, 1. Jänner 2023, im Parlament in Wien. - 
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Gr\u00fcne) und Europaministerin Karoline Edtstadler (\u00d6VP) w\u00e4hrend des Pressefoyers nach dem Ministerrat am Mittwoch, 1. J\u00e4nner 2023, im Parlament in Wien. -\u00a0
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(Quelle: apa)

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