Quarantäne

Drei neue Coronavirus-Fälle in Österreich

Veröffentlicht: 03. März 2020 11:33 Uhr
In Österreich lagen bis Dienstagnachmittag 21 offiziell bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus vor. Dazu wurden drei weitere Fälle bekannt, die im Unternehmen eines schwer erkrankten Wiener Juristen aufgetreten sind. Am Wiener Landesgericht wurde deswegen eine Hauptverhandlung abberaumt.

"Diese drei Mitarbeiter zeigen keine Symptome einer Erkrankung und wurden sofort in häusliche Quarantäne gestellt", teilte die betroffene Großkanzlei Wolf Theiss mit. Nachdem feststand, dass sich der Anwalt mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert hat, wurden alle Mitarbeiter privat von einem deutschen virologischen Institut getestet, ohne Anordnung der Behörden, sagte Barbara Fürchtegott, Sprecherin der Kanzlei. Die drei Erkrankten - eine ehemalige Mitarbeiterin, die am Montag am Landesgericht für Strafsachen als Praktikantin begann, und zwei Anwälte - wurden nach Bekanntwerden der Testergebnisse auch von den heimischen Behörden untersucht und vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien (MA 15) in häusliche Absonderung geschickt. Alle drei waren am Dienstag zu Hause geblieben.

Kanzlei: Über 200 Tests negativ

Von den bisher untersuchten Mitarbeitern der Kanzlei waren über 200 Tests negativ, Mitarbeiter, die noch kein Ergebnis in Händen haben, arbeiten vorerst im Homeoffice. Der Gesundheitsdienst der Stadt Wien will nun die Ergebnisse der heute abgenommenen Proben der drei Mitarbeiter abwarten. Dann soll entschieden werden, ob auch die restlichen Kanzleikräfte offiziell getestet werden, sagte Andreas Huber, Sprecher des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien.

Ein neuer Fall in Niederösterreich, zwei in Wien

Von den drei - von insgesamt bisher 21 - am Dienstag bekannt gewordenen bestätigten SARS-CoV-2-Fällen traten zwei in Wien und einer in Niederösterreich auf. Es handelt sich zum einen um ein Paar aus Wien, das sich nach einem Italien-Aufenthalt bei den Behörden meldete. Die Betroffenen sind "mit leichterer Symptomatik in häusliche Absonderung an ihrer Wohnadresse" genommen worden seien, so Huber. Zum anderen bestätigte sich bei einer Frau im Bezirk Korneuburg der Verdacht. Auch bei ihr nehme die Erkrankung einen leichten Verlauf, sagte Detlef Polay, Sprecher des Einsatzstabs im Innenministerium. Die Patientin befinde sich daher mit zwei weiteren Familienmitgliedern ebenfalls in Heimquarantäne. Der "Patient 0" sei in diesem Fall bekannt: Die Betroffene habe Kontakt mit einer schon vor einigen Tagen als infiziert ermittelten Person gehabt.

Coronavirus: 21 Offiziell bestätigte Fälle

Laut Gesundheitsministerium gab es damit 21 offiziell bestätigte Erkrankungsfälle in ganz Österreich: elf in Wien, drei in Niederösterreich, zwei in Tirol, weitere zwei in Salzburg und drei in der Steiermark. 2.683 Tests wurden bisher durchgeführt. Weiterhin befinden sich rund 350 Menschen in Quarantäne. Meist handelt es sich dabei um Personen, die engen Kontakt mit am neuartigen Coronavirus Erkrankten hatten und als Vorsichtsmaßnahme auf behördliche Anweisung abgesondert wurden. "Ich appelliere daran, die Geduld zu haben. Wir haben eine Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen. Unser Grundkonzept ist die Ausbreitung auf Basis des jeweiligen Erkrankungsfalles und des Umfelds zu unterbinden", sagte Anschober. Er habe den Eindruck, dass die meisten Betroffenen geduldig seien.

Elf Österreicher auf Corona-Kreuzfahrtschiff

Unterdessen wurde bekannt, dass sich auf dem Kreuzfahrtschiff "Aida Aura", das wegen eines Verdachtsfalls von SARS-CoV-2 mit rund 1.200 Passagieren am Dienstag im Hafen der norwegischen Küstenstadt Haugesund lag, elf Österreicher befinden. Peter Guschelbauer, Sprecher des Außenministeriums in Wien, rechnete mit einer Abklärung im Lauf des Tages. Somit sei bis zum Nachmittag auch mit einer Entscheidung zu rechnen, ob das Schiff auslaufen darf. Die Botschaft in Oslo sei mit den norwegischen Behörden wegen der elf Österreicher auf dem Schiff in Kontakt. Die "Aida Aura" war am 29. Februar von Hamburg zu einer Reise entlang der norwegischen Küste aufgebrochen. Am Montag erreichte das Schiff seine erste Station Haugesund an der Südwestküste Norwegens.

(Quelle: apa)

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