Rückholaktion

Ehemalige IS-Anhängerinnen zurück in Österreich

Das Außenministerium arbeitet an der Rückholung der mutmaßlichen IS-Anhängerin Maria G. aus Salzburg. (SYMBOLBILD)
Veröffentlicht: 02. März 2025 13:46 Uhr
Das Außenministerium hat zwei ehemalige mutmaßliche IS-Anhängerinnen und ihre Kinder zurück nach Österreich geholt. Darunter sollen sich auch die Salzburgerin Maria G. und ihre beiden Söhne befinden.

In einer Rückholaktion hat das Außenministerium in Wien zwei ehemalige mutmaßliche IS-Anhängerinnen mitsamt ihrer Kinder am Samstag zurück nach Österreich geholt. Im Auftrag der Justiz mussten "die Salzburgerin Maria G. und ihre beiden minderjährigen Söhne sowie eine weitere österreichische Staatsbürgerin mit ihrem minderjährigen Sohn" zurück nach Österreich gebracht werden, bestätigte die Behörde am Sonntag der APA einen Bericht heimischer Medien.

Den Berichten zufolge handelt es sich bei der zweiten Österreicherin um die Wienerin Evelyne T. Die Frauen und ihre Kinder sollen demnach in einer Linienmaschine aus dem Irak nach Wien geflogen worden sein. Zuletzt saßen beide Frauen mit ihren Kindern im Internierungslager Camp Roj in Syrien.

Keine Österreicher mehr in syrischen Lagern

Nach Angaben des Außenministeriums sind nun die Justizbehörden am Zug. "Die Kosten der Rückholung werden den zurückgeholten Frauen weiterverrechnet", hieß es weiter. "Laut derzeitigem Wissensstand sind damit keine österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mehr in Lagern in Syrien."

Maria G. hatte sich vor rund elf Jahren als damals 17-Jährige dem "Islamischen Staat" (IS) angeschlossen und mit einem mittlerweile toten IS-Kämpfer zwei Söhne bekommen. 2019 wurde sie im Zuge von Kampfhandlungen gegen den IS gefangen genommen, ab September 2020 befand sie sich im Lager Roj.

Das Außenministerium bot nach eigenen Angaben seit 2019 an, die minderjährigen Söhne von Maria G. zurückzuholen. Das habe Maria G. stets verweigert. Das Bundesverwaltungsgericht ordnete schlussendlich am 10. Oktober 2024 die Rückholung von Maria G. und ihren beiden Söhnen an.

FPÖ kritisiert Rückholung

Das Außenministerium betonte in seiner Mitteilung, dass ein solcher Einsatz "immer mit hohen Sicherheitsrisiken für das Einsatzteam und auch für die Zurückzuholenden verbunden" sei. Die volatile Sicherheitslage in dem Gebiet habe die "Rückholung erheblich erschwert und verzögert".

"Während die ÖVP medial immer wieder behauptet, den Familiennachzug aussetzen zu wollen, holt sie in der Realität sogar IS-Bräute nach Österreich zurück", kritisierte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz am Samstagabend in einer Aussendung. "Das ist ein schwerer Schlag ins Gesicht aller Terroropfer und gleichzeitig der endgültige Todesstoß für die letzte Glaubwürdigkeit der ÖVP."

(Quelle: apa)

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