Am Anfang stand Peter Habeler: Über die Zillertaler Extrembergsteigerlegende soll Lama seine Berufung gefunden haben, nachdem er im Alter von fünf Jahren einen Kletterkurs bei Habeler besucht hatte. Dieser erkannte bereits damals sein außergewöhnliches Talent. Der frühe Beginn einer steilen Karriere. Jahre später, 2017, bildeten Habeler, damals 74, und Lama übrigens ein Tandem und bezwangen die berühmte Heckmair-Route an der Eiger-Nordwand - 43 Jahre nach Habelers und Messners Rekorddurchsteigung.
Eltern: "David lebte für die Berge"
Indes meldeten sich Freitagnachmittag erstmals die Eltern David Lamas auf dessen Social Media-Kanälen zu Wort. Sie bedankten sich für die "zahlreichen positiven Worte und Gedanken" und baten, David "mit seiner Lebensfreude, seiner Tatkräftigkeit und mit Blick Richtung seiner geliebten Berge in Erinnerung zu behalten". "David lebte für die Berge und seine Leidenschaft für das Klettern und Bergsteigen hat uns als Familie geprägt und begleitet. Er folgte stets seinem Weg und lebte seinen Traum. Das nun Geschehene werden wir als Teil davon akzeptieren", schrieben Lamas Eltern und posteten dazu ein Foto ihres Sohnes.
Red Bull: "Werden unermüdlichen Mut vermissen"
David Lamas Sponsor Red Bull trauert um einen seiner größten Sportler. Man sei "zutiefst betroffen", dass zu befürchten ist, dass "unser guter Freund David Lama" auf tragische Weise ums Leben gekommen ist, hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
"David war ein stets besonnener und reflektierter Mensch, der von seiner Leidenschaft für den Alpinismus - geprägt durch seinen familiären Hintergrund - und seiner Liebe für die Berge angetrieben wurde", erklärte das Salzburger Unternehmen von Dietrich Mateschitz. Lama sei seit 2006 Mitglied der Red Bull-Familie gewesen. "Wir sind stolz, dass wir ihn auf seinen außergewöhnlichen Wegen begleiten konnten, und wir werden seine Aufrichtigkeit, seinen Hang zur Perfektion und seinen unermüdlichen Mut schmerzlich vermissen", erklärt der Sponsor
Wunderkind Lama überzeugt alle
Mit sechs Jahren kletterte der Sohn eines aus dem Mount Everest-Gebiet in Nepal stammenden Vaters und einer Innsbrucker Mutter in der Sportklettergruppe des österreichischen Alpenvereins der Sektion Innsbruck. 2004 und 2005 gewann der Tiroler jeweils die Gesamtwertung des Kletter-Jugendeuropacups, sowie die Jugendweltmeisterschaften in Edinburgh und Peking.
Im Jahr 2006 war er der erste Kletterer, dem es gelang, in seiner ersten Saison im Weltcup sowohl einen Boulder-Weltcup als auch einen Vorstieg-Weltcup zu gewinnen. Zugleich wurde er damit der bis dahin jüngste Weltcupsieger der Geschichte.
Reinhold Messner ist beeindruckt
Ab 2010 konzentrierte sich der Tiroler schließlich auf den Alpinismus. Schwierige Erstbegehungen folgten, einer seiner größten Erfolge war die erste Begehung der Kompressor-Route am Cerro Torre mit Peter Ortner im freien Kletterstil im Jahr 2012. Eine Leistung, die nicht zuletzt Reinhold Messner beeindruckte: "Als du den Cerro Torre frei geklettert bist, waren wir alle begeistert - nicht nur ich. Wir standen mit offenem Mund da und haben gesagt, das ist es", meinte die Südtiroler Bergsteigerlegende einmal voller Hochachtung zu Lama. Am 25. Oktober 2018 gelang ihm schließlich die Erstbesteigung des 6.895 Meter hohen Lunag Ri in Nepal über den Westpfeiler im Alleingang.
Lawinenabgang in Kanada
Rund ein halbes Jahr später muss die Alpinistenszene wohl um einen ihrer größten Söhne trauern. Gemeinsam mit zwei Kollegen wird Lama nach einen Lawinenabgang in Kanada vermisst. Die drei Extremsportler werden seit Mittwoch vermisst. Es sei davon auszugehen, dass sie von einer Lawine verschüttet wurden.
(APA)
(Quelle: apa)