Die Abgeordneten des Europaparlaments haben am Mittwoch mit überwältigender Mehrheit grünes Licht für strengere Bestimmungen bei der Etikettierung von Honig, Fruchtsäften und Marmeladen gegeben. Bei der Abstimmung in Brüssel stimmten 603 EU-Parlamentarier für die neuen "Frühstücks"-Regeln, neun stimmten dagegen und zehn enthielten sich. Unter anderem müssen auf den Verpackungen von Honig künftig die Herkunftsländer deutlich erkennbar angegeben werden.
"Zuckerreduziert" nur bei 30 Prozent weniger Zucker
Bisher musste in der EU bei Honigmischungen nur angegeben sein, ob er aus der EU stamme oder nicht. Zudem soll es künftig neue Regeln für Säfte und Marmeladen geben. Säfte dürfen den Angaben zufolge künftig als "zuckerreduziert" gekennzeichnet werden, wenn mindestens 30 Prozent des natürlich vorkommenden Zuckers entfernt wurden. Dabei dürfen aber keine Süßungsmittel verwendet werden. Für ein Kilogramm Konfitüren müssen künftig mindestens 450 Gramm Obst verwendet werden.
Berichterstatter der sogenannten EU-Frühstücksrichtlinie war der österreichische EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber (ÖVP). Er begrüßte bereits im Vorfeld in einer Aussendung die heutige Abstimmung: "So bremsen wir die Honigfälscher, die bisher ihre Geschäfte mit billigem gefälschtem Honig von außerhalb der EU auf Kosten unserer Imker gemacht haben und helfen den Konsumenten eine informierte Kaufentscheidung zu treffen."
Alle Herkunftsländer von Honig auf Etikett
"Dank der neuen Regeln müssen nun alle Herkunftsländer auf den Etiketten genannt werden", freute sich auch der SPÖ-EU-Abgeordnete Günther Sidl. "Damit verhindern wir, dass Produkte, die nicht unseren EU-Standards entsprechen, überhaupt in unsere Supermarktregale gelangen".
(Quelle: apa)