Auf der Nordhalbkugel

Europa leidet am stärksten an Hitzewellen

(FILES) In this file photo taken on June 17, 2021 Signage warns of extreme heat danger at the salt flats of Badwater Basin inside Death Valley National Park in Inyo County, California. - A large swathe of the southwestern United States was on alert June 9, 2022 for a potentially deadly heatwave that could push temperatures as high as 47 degrees celsius (117 Fahrenheit) over the coming days. (Photo by Patrick T. FALLON / AFP)
Veröffentlicht: 05. Juli 2022 14:39 Uhr
Tagelange Hitze, Temperaturen deutlich jenseits der 30 Grad: Europa ist auf der gesamten Nordhalbkugel am deutlichsten von stärkeren Hitzewellen betroffen. Hitzewellen über Europa nahmen drei- bis viermal schneller zu als in den übrigen nördlichen mittleren Breitengraden wie etwa in den USA oder Kanada, wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Dienstag mitteilte.
SALZBURG24 (jp)

Ein internationales Forscherteam wertete dazu Beobachtungsdaten aus den vergangenen 40 Jahren aus und zeigte erstmals, dass dieser rasche Anstieg mit Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation zusammenhängt. Der sogenannte Jetstream, ein schnell fließendes Windband, das die nördliche Hemisphäre der Erde in etwa zehn Kilometer Höhe von Westen nach Osten umströmt, ist im Wandel begriffen.

 

Diese extremen Hitzeperioden hängen mit doppelten Jetstreams und ihrer zunehmenden Verweildauer über Eurasien zusammen - und sie werden weiter zunehmen.

Regionen erwärmen sich viel schneller

Zustände, in denen sich der Jetstream in zwei Äste aufspaltet und damit Doppeljetlagen bildet, stiegen zahlenmäßig demnach nicht, halten aber länger an. Dies erklärt der Studie zufolge fast ausnahmslos die Zunahme der Hitzewellen in Westeuropa und die etwa 30 Prozent mehr Hitzewellen im gesamten europäischen Raum.

Eine mögliche Erklärung für die zunehmende Verweildauer der Jetstreams ist nach Angaben der Forschenden die verstärkte Erwärmung der hohen Breiten, insbesondere über Landregionen wie Sibirien, Nordkanada und Alaska. Im Sommer hätten sich diese Regionen viel schneller erwärmt als der arktische Ozean. Dieser zunehmende Temperaturunterschied zwischen Land und Ozean begünstige das Fortbestehen von Doppeljetzuständen im Sommer.

Anhaltende Hitzewellen über Westeuropa

In Westeuropa kommen die Wettersysteme normalerweise vom Atlantik und haben daher eine abkühlende Wirkung. Wenn es aber zum Doppeljet kommt, werden die Wettersysteme den Experten zufolge nach Norden abgelenkt, und über Westeuropa können sich anhaltende Hitzewellen entwickeln. In anderen europäischen Regionen wie dem Mittelmeerraum und Osteuropa hängen Hitzewellen wahrscheinlich eher mit trockenen Böden zusammen.

"Sommerliche Hitzewellen sind an sich kein neues Phänomen - neu ist aber, dass extreme Hitzeereignisse in Europa in den letzten Jahren häufiger und intensiver aufgetreten sind", erklärte Efi Rousi, Hauptautorin der Studie. Aus Sicht der PIK-Wissenschafterin ist damit zu rechnen, "dass das noch schlimmer wird".

(Quelle: salzburg24)

Lädt
Du hast die maximale Anzahl an Autor:innen/Themen erreicht. Um dem Thema zu folgen, entferne bitte andere Autor:innen/Themen. Themen bearbeiten

Um "meine Themen" nutzen zu können, musst Du bitte der Datenspeicherung hierfür zustimmen

28.09.2023
Vorläufige Ergebnisse

Mehr Sterbefälle während Hitzeperioden

Von SALZBURG24 (alb)
Kommentare (0)
Diskussion anzeigen K Diskussion ausblenden Esc
merken
Nicht mehr merken