Der Fat Cat Day ist der Tag, an dem Vorstandsvorsitzende der größten börsennotierten Unternehmen bereits so viel verdient haben wie durchschnittliche Arbeitnehmer:innen in einem ganzen Jahr. Jedes Jahr errechnet die Arbeiterkammer (AK) diesen Tag, um auf die Gehaltsunterschiede aufmerksam zu machen. Die Bezeichnung kommt ursprünglich aus Großbritannien und wurde von der Denkfabrik „High Pay Centre“ erfunden.
Top-Manager:innen verdienen 75-fache
Im Durchschnitt haben ATX-Vorstandsvorsitzende 2022 rund 2,7 Mio. Euro verdient. Damit ist die Vergütung 75 Mal höher als das Medianeinkommen der österreichischen Beschäftigten im Jahr 2022. Jenes lag nämlich bei knapp 36.000 Euro.
Deshalb fällt der Fat Cat Day auf den 8. Jänner
Die Arbeiterkammer hat den Fat Cat Day in Österreich auf den 8. Jänner 2024 berechnet. So lautet die Rechnung: Vorstandsvorsitzende müssen bei einem Stundenlohn von 699 Euro durchschnittlich 51 Stunden arbeiten, um das Jahres-Medianeinkommen der österreichischen Beschäftigten zu erreichen. Das sind bei einem 12-Stunden-Tag vier volle Arbeitstage und drei Stunden. Der 1. und 6. Jänner sind Feiertage und das erste Wochenende im Jahr ist ebenfalls frei. Somit haben ATX-Vorstandsvorsitzende am Montag dem 8. Jänner 2024 im Laufe des Vormittags bereits das mittlere Einkommen der österreichischen Beschäftigten verdient.
Zudem verlangt die AK, dass die Gehälter der Manager:innen auch an die Erreichung ökologischer und sozialer Ziele gekoppelt werden. Auch die Transparenz der Vorstandsvergütung müsse gesteigert werden, etwa indem die Vergütungsberichterstattung für börsennotierte Unternehmen standardisiert wird.
Kritik an Fat Cat Day
In einer Presseaussendung wehrt sich die Industriellenvereinigung gegen die öffentliche Anprangerung der Top-Manager:innen am „Fat Cat Day“. Laut ihnen sei dieser Tag tatsächlich ein „Fat Tax Day“. Schließlich würden die CEOs des Landes durch die hohe Lohnsteuerleistung auch überproportional viel zum Gemeinwohl Österreichs beitragen.
Die obersten zehn Prozent der Einkommensbeziehenden seien zuletzt für 61 Prozent der gesamten Lohn- und Einkommensteuer verantwortlich gewesen. Allein das oberste Prozent zahle 22,5 Prozent des Steueraufkommens, heißt es in der Aussendung.
(Quelle: salzburg24)