Die Abgeordnete Meri Disoski (Grüne) sagte am Mittwoch in einer Aussendung: "Es ist unerträglich, dass eine Frau trotz einer Drohungsanzeige nicht geschützt wurde und nun tot ist. Und es ist nicht hinzunehmen, dass ein Mann, der wegen gefährlicher Drohung angezeigt wurde, legal eine Schusswaffe besitzen konnte."
"Wachsendes Problem mit Schusswaffengewalt"
Bisher sei offengeblieben, ob die Polizei im Zuge der Drohungsanzeige der Frau überhaupt überprüft habe, ob der Mann waffenrechtlich erfasst ist. "Solche Fälle zeigen in aller Deutlichkeit, dass das bestehende Waffengesetz gefährliche Lücken hat", konstatierte Disoski. Die "Frauenmordstudie" aus dem Jahr 2023 wie auch die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage Disoskis durch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) aus dem Vorjahr "belegen schwarz auf weiß, dass wir ein wachsendes Problem mit Schusswaffengewalt in Österreich haben".
Forderung nach schärferen Kontrollen
Die Mandatarin weiter: "Gerade die Anzahl der mit legalen Schusswaffen verübten Frauenmorde und Mordversuche ist seit 2016 beunruhigend deutlich gestiegen. Wer angesichts dessen schulterzuckend wegschaut, statt endlich notwendige Nachschärfungen im Waffengesetz auf den Weg zu bringen, handelt fahrlässig."
Disoski sagte, das Ziel der Grünen seien "verschärfte Kontrollen für bestehende Waffenbesitzerinnen und -besitzer – insbesondere, wenn es polizeiliche Meldungen wegen gefährlicher Drohung, Gewalt oder Stalking gibt. Zudem fordern wir unter anderem verpflichtende Nachprüfungen der psychischen Eignung im Fünfjahresrhythmus, ein dauerhaftes Waffenverbot für Gefährder und eine Ausweitung psychologischer Eignungstests auch auf Waffen der Kategorie C".
(Quelle: apa)